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Thomas Körner: Das Land
aller Übel | Fragment vom Staat /4-Dossier |
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DOSSIER |
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Der "Staatsbesuch" – soll sein: ein aus dem nach außen sichtbaren Ablauf und den intern eingehaltenen protokollarischen Zwängen sich zusammenbauendes Verlaufsmodell, welches sechs verschiedenen Geheimdiensten zur Planung bzw Abwehr eines Attentats dient.
Die sechs Richtungen des 3-D-Leporellos sind zugehörig den sechs Geheimdiensten, welche agieren; also: USA. GB, F, UdSSR, DDR/BRD, CUM!
Die sechs Ausdehnungen des 3-D-Leporellos können sich wie Arme untereinander verknüpfen bzw. sich in sich selbst ringförmig schließen, so daß eine Art Makro-Molekül-Struktur-Modell entsteht (SOZIAL-MOLEKÜL).
Zur Sprache: Es sind keine Individuen oder Personen oder Figuren; die hier reden und 'Überlegungen' anstellen –: sind DIENSTE!
Zur Lesbarkeit: Der Grund für die Manuskriptmodell-Technik des 3-D-Leporellos: es handelt sich um ein LESE-SPIEL – da reicht die Vorstellung von dem spielerischen Umgang mit der Zeitungslektüre (man muß ja nicht nur zwischen den Zeilen lesen!) bis zum gesellig-spielerischen Lesen vor und mit dem Computer...
Zum Stoff: Beim Herstellen bin ich, zeitungslesend, ins Spielen geraten, der Situation der Geheimdienstler nicht ganz fern, beim Lesen der Zeitung, erstellten sich 'Dossiers', Planungen, Ablenkungen, Scheinlösungen, Nebenfiguren wie von selbst zu dem hier gefundenen Ausgang des Ganzen...
Zur Theorie des Lesespiels gehört, daß es praktisch bei jeder Benutzung durch die Lese‑Spieler (deren Einfälle) erweitert wird.
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Geheimdienste errichten ungern eigene Strukturen; sie ziehen es vor, vorhandene Strukturen für sich auszunutzen; (z.B. lassen sie einen Schmuggler‑Ring nicht auffliegen, sondern schmuggeln selbst mit...)
Denkbar, daß eines Tages ein paar alte ausgediente 'Geheime' dieses Lesespiel spielen und dabei vielleicht das alte Aglaurus-Modell herausholen und auf den cumbanischen Prinzen Tandi ansetzen...
Falls Vertreter des Vatikan sich mit diesem Lesespiel die Zeit vertreiben, könnte eine Rolle spielen, daß der cumbanische Prinz Tandi katholisch getauft ist...
Zu einer möglichen Legende: Die Entstehungsgeschichte verläuft über dreißig Jahre; damals wurde von den DDR- und cumbanischen Sicherheitskräften der Staatsbesuch des cumbanischen Prinzen Tandi vorbereitet; der grobe Ablaufplan gelangte über diverse geheime diplomatische Kanäle natürlich auch in die Hände aller anderen Dienste; alle interessierten Kreise spielten an Hand dieses Ablaufplanes Möglichkeiten durch, wie ein Attentat zu organisieren bzw. abzuwehren sei; das hat damals dazu geführt, daß alle Geheimdienste sich gegenseitig so konterkariert haben, daß der Staatsbesuch reibungslos und ungestört verlaufen konnte (das hieß damals "friedliche K.O.Existenz"); später hat man dieses Verfahren zusammen mit anderen, bei anderen Anlässen verwendeten Procedere zu einem MODELL verarbeitet, welches, da für den operativen Einsatz nicht mehr zu gebrauchen, als SCHULUNGSmaterial für angehende geheime dienstliche Mitarbeiter gedient hat; inzwischen ist das alles aber auch dafür schon zu alt... deshalb haben es ein paar tüchtige ehemalige Mitarbeiter auf den Markt gebracht – und je mehr beteiligte Mitspieler ihre Ideen dem Spiel zuführen, um so wahrscheinlicher wird die Sache wieder... |
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Modelle sind Szenarien, wenn die Zeit dazu kommt; man kann also das Szenario modellhaft vor und zurück laufen lassen – Vergangenheit und Zukunft simulieren
und tatsächlich: dieses Lesespiel hat zum Gegenstand ein soziales Geschehen im Zeitalter seiner illegalen Manipulierbarkeit.
Diese Geschichte verdankt ihre Entstehung einem einzigen Satz. Dieser Satz stand am 21. Juni ████ im "Neuen Deutschland" und lautete: "Der Besuch der cumbanischen ... Delegation, der am Dienstag andauerte..."
Was ich geschrieben habe, ist die, nein, meine Auflösung des rätselhaften Satzes...
Nachtrag: Die Mitwirkung von Terroristen (im engeren Sinne) habe ich nicht berücksichtigt.
Lt. dortselbst angebrachter Gedenktafel hat der cumbanische Prinz Tandi in der HAKEBURG auf dem Seeberg am Machnower See in Klein Machnow übernachtet.
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Thomas Körner: Lesespiele © Acta litterarum 2009/11 |
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