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← Thomas Körner: Das Land aller Übel | Fragment vom Staat /2-118 →
BALZ
Gegen den generellen Lösungsversuch des Gutachtens lassen sich sicher zahlreiche Einwände erheben. Zunächst mag es sogar so erscheinen, als sei damit nichts gewonnen, was unserer Sache dient, als seien die Probleme nur auf eine andere Ebene verschoben. Aber die Entwicklung wird zeigen, daß eine solche Einschätzung falsch ist. Vorrangiges Anliegen bei den bevorstehenden Gesprächen muß es gerade sein, endlich aus dem Wirrwarr von Drohungen und Gegendrohungen herauszukommen. Und das Mindeste, was dabei erreicht werden muß, ist einen ersten Rahmen vernünftiger Grundsätze abzustecken.
Ich bestreite überhaupt nicht, daß wir dafür bisher nur empirische Normen haben, von denen nicht einmal feststeht, ob sie widerspruchsfrei sind. Und daß wir vielleicht Normen einführen müssen, die bis jetzt nicht bekannt bzw. nicht üblich sind.
Aber soviel steht jetzt schon fest, was die hier charakterisierte Verhandlungsstrategie auszeichnet, was ihr großer Vorteil gegenüber den bisher vorgelegten Entwürfen ist, daß sie eine Strategie des Gleichgewichts ist. Eines Gleichgewichtes zwischen uns und der Gegenseite, welches anzustreben mir unter den gegebenen Umständen der vernünftigste Grundsatz ist, mit dem man überhaupt in diese Verhandlungen gehen kann.

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