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Alter Held
Freya
Arctur
über

Freya

Alter Held

Arctur

Vater

Ginnistan

Schwester Zwei

Tarantel

Fabel

Mondkönig

Eros

Mutter

Sphinx

Schreiber

Schwester Eins

Sophie

Schwester Drei

Freya über Freya
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In demselben Maße, wie Geist zum ideologischen, so wird Dichtung zum traumatischen Symbol.

Der Archetypus selbst wird traumatische Erscheinung der Ideologie. Das ideologische Symbol wird im Archetypus zum Trauma.

Der Dichter ist das Trauma des Geistes. Der Geist ist die Ideologie der Dichtung. Oder umgedreht?!

Der Geist hat in der Ideologie die Funktion einer kranken Krankenschwester. Der Geist ist die unheilbare Wunde der Ideologie. Der Geist ist ideologisch unheilbar. Könnte die Ideologie vom Geist geheilt werden, oder wäre der Geist gegen seine Ideologie immun, wäre man weiter.

Der kranke Geist sitzt als Krankenschwester am Bett seiner kranken Ideologie. Oder der Geist ist die Krankheit einer Krankenschwester, die sich Ideologie nennt. Oder der Geist ist die Krankheit seiner Ideologie.

Der Geist ist eine Krankheit. Man muß die Ideologie von allem Geistigen heilen.

Der Dichter spielt in seinem eigenen Trauma bestenfalls die Rolle des bemerkenswert Ungenannten. Oder nennenswert Unbemerkten. Der Dichter ist der anonyme Verfasser seines eigenen Traumas. Würde er den Verfasser, also sich, kennen, und das Trauma, also sein Stück, so schwiege er nicht nur, sondern hörte auch auf, sich dabei zu langweilen.

Was ist anonymer als die Langeweile. Höchstens noch das Anderssein. Immer diese Ideologie vom Anderssein. Welche Verweigerung des Geistes. Welches geistlose Schweigen. Welche Ideologie des Namenlosen. Es gibt nichts Anderes.

Vor dem Geist ist alles Wissen namenlos. Die Schöpfung ist unheilbar in ihrer Einmaligkeit. Langeweile ist das Los aller Erkenntnis. Geist ist die Fähigkeit, sich zu langweilen.

Die Schöpfung des so genannten Anderen wäre das Paradies. Erkenntnis - das paradiesische Geschöpf der Langenweile. Langeweile ist eine Art schöpferischer Erkenntnislosigkeit.

Erkenntnis ist nur der Kommentar. Das Schweigen ist die wirkliche Schöpfung. Man kommentiere nicht das Schweigen. Das Schöpferische am Schweigen ist seine Kommentarlosigkeit.

Das Andere verweigert sich täglich der Schöpfung. Die Verweigerung der täglichen Schöpfung ist das Andere.

Verstaatlicht die Wirklichkeit zu den Paradiesen der Geistlosigkeit. Wirklichkeit ist verstaatlichte Langeweile. Der Staat ist verwirklichte Langeweile. In den Paradiesen der Verweigerung schweigt die Wirklichkeit.

Du gibst dem Staat Kenntnis von deiner Kommentarlosigkeit. Er weigert sich, diese zu verstaatlichen. Deine Verweigerung ist kommentarlos. Deine Wirklichkeit ist verstaatlicht. Deine Fremdheit ist krank. Du bist mit dir durch dein Schweigen verbunden. Es schweigt aus dir. Der Geist deiner Dichtung ist das Schweigen. Das Schweigen ist dein geköpftes Herz. Wärme ist Nähe. Rote Wärme des nahen Todes.

Utopie des Geistes ist Freiheit. Freiheit ist eine moralische Frage. Was ist Freiheit. Wie soll man leben.

Der Dichter ist die Bestimmung des Menschen auf Erden. Was ist die Bestimmung. Agonie - weil keine Antwort auf diese Frage.

Die Utopie des dichtenden Geistes, von seiner Freiheit zu schweigen, ist unmoralisch. Die moralische Frage nach dem rechten Leben nicht zu stellen, führt in die Agonie. Wenn der Geist schweigt, so ist dies kommentarlose Verweigerung angesichts der Schöpfungen der Unkenntnis. Wenn der Dichter schweigt, so ist dies gelangweiltes Anderssein gegenüber einer verstaatlichten Wirklichkeit.

Varianten

Ich will nichts zu sagen haben. Ich will nicht gehört werden. Ich will mein Geheimnis sein. Ich will ein Geheimnis bleiben, das ich selbst nicht kenne. Mein Schweigen geht niemanden an. Meine Langeweile allein soll mich antreiben. Ich bin rein wie gereimtes Nichts. Ich rede das Öde. Ich gähne stumm. Ich rede nichts von dem, was ich weiß. Lange schweigend weilen. Ich habe mein Selbstlos geworfen. Ich bin, wie die Dinge sind, wenn ich nicht bin.

Die Sprache, die sich selbst nicht versteht. Die Sprache, die sich selbst nicht gelernt hat. Die Sprache, die sich selbst gegenüber nur aus Fremdwörtern besteht. Die Sprache, der es an Selbsterkenntnis und Selbstbewußtsein fehlt. Mein Verstand folgt seiner eigenen Unverständlichkeit.

Die Wirklichkeit ist nichts anderes als ein schlechter Fall von theoretischer Literatur.

Realität als Experiment des literarischen Lebens. Wenn man frei ist, ist die Freiheit weg. Einsam in Freiheit. Einsam in Gefangenschaft.

Mein heroisches Nichtvorhandensein. Das Pathos meiner Verweigerung. Ich folge unbeirrbar meiner eigenen Logik. Nur so erwerbe ich mir Wahrheit und Authentizität. Ich spiele meine Rolle nicht. Ich bin sie. Der Hochmut meines Schweigens ist nichts im Vergleich zu dem elitären Größenwahn der Redenden.

Meine Liebe zum Leben ist die aller Leichen, die ungeboren starben. Dichtung - ein Traum, den jede Sprache von sich träumt. Der Sprachweg führt Wort für Wort in ein Schweigen hinein. Die Wirklichkeit besteht aus dem Auftrag, sie zu widerlegen. Meine Utopie besteht in der Abstraktion. Dort entdecke ich Freiheit.

Moral - vielleicht ist es böse, so viel zu denken und so wenig zu tun. Aber böser noch ist der Gegensatz zwischen Denken und Tun. Das Denken kein Tun sei! Die Freiheit des Gedachten, wird sie nicht getan, ist erbärmliches Tun.

Ist dieser Welt durch Denken nicht beizukommen, soll diese Welt auch dem Denken nicht beikommen.

Ich bin ein in der Auflösung erstarrtes Nichts. Ist dann mein Schweigen die beredteste Lüge. Aus mir kriegt keiner mehr ein Wort heraus. Grandios allein mein Schweigen. Durch Sprache ein Verhalten zur Wirklichkeit erwerben. Zur Welt sich verhalten wie ein Wort. Das Alphabet gesellschaftlicher Verhältnisse. Die Grammatik meines sozialen Auftrages. Die Orthographie unserer Beziehungen. Die Poesie konnte die Dinge nicht darstellen, wie sie sein sollten, da die Dinge keine Zukunft hatten. Nur Dinge, die es nicht gibt, kann man beschreiben, wie sie sein sollen.

Meine Sprache weiß nicht, wovon sie redet. Poesie, sich aus mir zurückziehend, wie ein Gefühl. Mit mir alternd, auf mir beharrend. Poesie, die letzte auf dem Menschen beharrende Größe. Was wird vom Menschen bleiben. Sein Beharren auf etwas, was es nicht gibt.

Erotik der Sprache. Die wundervolle Lust, sich mit Menschen gedanklich, durch das Wort zu vereinigen. Mein Gedächtnis, in dem meine Utopie gestapelt liegt, wird am Tag der Freiheit geöffnet.


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Freya über Alter Held
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Verwirklichung ist Entstaatlichung. Verstaatlichung ist Entwirklichung.

Eine verstaatliche Wirklichkeit ist Organisationsform und Voraussetzung, um Menschen durch Arbeit zu vernichten. Menschenvernichtung durch Arbeitsverrichtung ist Sklaverei. Daß die Vollendung seines veteranen Glaubens in Wahrheit Menschenvernichtung durch Arbeit in verstaatlichter Wirklichkeit ist, begreift der Alte Held nicht.

Der Alte Held begreift auch nicht, daß er in einer wirklichen Wirklichkeit gar nicht mehr existent wäre; daß es ihn nur noch gibt, weil die Wirklichkeit verstaatlicht und er ein Teil davon ist. Er nimmt keine Veränderung der Wirklichkeit wahr. (Wie die Fliege im Bernstein.) Der Geist aber arbeitet, um sich zu verwirklichen. Nicht, um sich verstaatlichen zu lassen. Deshalb, und aus Verantwortung gegenüber der Wirklichkeit und sich selbst, verweigert er sich kommentarlos. Während der Alte Held in seiner veteranen Gläubigkeit die Verantwortung für seine verstaatlichte und menschenvernichtende Arbeit findet. Und seine Pflicht dazu der ständige Glaubenskommentar ist.

Der veterane Glaube richtet sich immer auf etwas, nicht er selbst Seiendes. Sich selbst glaubt der veterane Glaube nicht. Er ersetzt Wirklichkeit durch das, woran er glaubt. Am schlimmsten, wenn er nicht merkt, daß er selbst es ist, was er als das setzt, woran er glaubt.

Der Alte Held ist blind dem gegenüber, woran er nicht glaubt. Er funktioniert es um, bis es zu ihm passt. Der veterane Glaube des Alten Helden ist statisch und opfert dem, woran er glaubt, alles um der Erfüllung und Vollendung willen. Der alte Held und sein veteraner Glaube sind ideale Statiker.

Wenn der veterane Glaube völlig gegenstandslos ist, beginnt seine eigentliche Verwirklichung. Dabei draufzugehen ist im Sinne des Alten Helden und durch seinen veteranen Glauben gerechtfertigt.

Pflicht des Alten Helden ist, alles dem veteranen Glauben unterzuordnen. Pflichtglaube und Glaubenspflicht. Verantwortlich ist der Alte Held nur dem, woran er glaubt. Er ist Gegenbeweisen nicht zugänglich. Er beharrt aber auf scheinbaren Beweisen, die seinen veteranen Glauben stützen.

Veteraner Glaube ist Erkenntnis-Stop. Weil er das einzig Geglaubte als einzig Erkennbares setzt. Was nicht glaubbar, ist nicht Erkenntnis.

Der veterane Glaube an den Menschen wird über den Menschen gestellt. Jener diesem geopfert.

Der veterane Glaube an die Sache aber wird noch über die Sache gestellt. Die Sache ist der Mensch. Aber der im Glauben vollendete Mensch. Also der Mensch als Ding, als Sache. Und zwar Glaubenssache.

Dem Alten Helden gaukelt sein veteraner Glaube ein Ziel vor. Vollendung. Der Alte Held läßt darum alles andere, bis zu dem Tag der Vollendung als nebensächlich, der Pflicht zu opfernd, weg. Sein veteraner Glaube läßt nur sich gelten, alles andere ist falsch. Die Intoleranz des Alten Helden leistet der Macht Vorschub. Der Alte Held will nicht wahrhaben. Was Wahrheit ist, ist veteraner Glaube.

Der Alte Held befürwortet auch noch die sinnloseste, unschöpferischste Arbeit, wenn sie in die Richtung seines veteranen Glaubens weist. Der Alte Held unterdrückt jedes Wissen. Er ist starrköpfig, fanatisch. Die Anderen sind Verräter, Feinde. Er fühlt sich für alles zuständig. Verordnet allem seinen Maßstab. Sein veteraner Glaube belegt alle Anderen mit einem totalitären Anspruch seiner Gültigkeit. Er erklärt die Anderen zu Ungläubigen; nicht diese sich selbst. Das Schöpferische wird ersetzt durch Pflichterfüllung.

Der Alte Held verwandelt in seinem veteranen Glauben die Welt in den Bankrott seines Weltbildes.

Der veterane Glaube des Alten Helden ist einmalig. Nicht jeder kann glauben, was er will. Alle haben das Gleiche zu glauben. Das Recht auf einen eigenen Glauben erkennt der Alte Held nicht an. Das zu Glaubende muß abstrakt und leblos sein, weil es sonst nicht überprüfbar ist. Die Gefahr der Vielfalt ist zu groß. Was auch passiert, dem Alten Helden fällt dazu nur das ein, was er schon weiß. Er schreibt Anderen die Erfahrungen vor, die sie zu machen haben. Damit sie das Gleiche glauben wie er. Der Alte Held kann sich nicht vorstellen, daß man wesentliche Erfahrungen auch auf einem anderen, als auf seinem Weg machen kann. Der Alte Held und sein veteraner Glaube sind so kraftlos wie die Argumente, mit denen er an ihm festhält.

Der Alte Held mißt alle verändernde Gegenwart an einmal festgelegten Vorgängen der Vergangenheit. Wem aber nichts anderes einfällt, als die wechselnden Zeitläufte an die unverwechselbare Meßlatte seiner eigenen Vergreisung zu halten, der ist kaputt. Sein veteraner Glaube sagt ihm, nichts ist wie früher. Von aller Zeit aber nur zu sagen, daß es nicht dieselbe wie die vergangene ist - gleicht der Auskunft einer stehen gebliebenen Uhr!

Der Alte Held kann nicht begreifen, daß es für den Geist der Freya eine Pflicht zur Verweigerung seiner veteranen Gläubigkeit gibt. Er registriert das als Pflichtverweigerung. Im Grunde ist der Alte Held desinteressiert an allem, was wirklich los und interessant ist. Sein veteraner Glaube ist nach außen gestellte Überzeugung. Der Alte Held tut so. Er kennt nur sich als Beispiel. Der Alte Held ist kindisch geworden an seinem veteranen Glauben. Er bleibt ein braver Bravling, wird nie erwachsen von sich.

Der Alte Held hat etwas gegen das Wort, wenn es mehrfachen Sinn hat, der Geist sich nicht in die nur eine Dimension seines veteranen Glaubens zwängen läßt. Der Alte Held glaubt, die Poesie müsse ihm dienen. Mit Bildern. Und ihr Geist müsse sie ihm beweisen. Mit Argumenten, Verstand. Und Dichtung wäre zu seines und seines veteranen Glaubens angemessenem Lob und Preis.

Die Verzückungen des Alten Helden sind seniler Geilheitsersatz.

Das Schlimmste am Alten Helden ist, daß er das Poetischste, was es gibt im Menschen, nämlich dessen Fähigkeit zu glauben, unpoetisch und leblos macht, indem er ihn zur menschenvernichtenden Arbeitsverrichtung aufruft. Seine Vorstellung von der Vollendung deformiert und degradiert. Er macht den Menschen nicht durch Glauben bewußter, sondern will Bewußtsein durch veteranen Glauben ersetzen. Statt Glauben als Dimension des Bewußtseins gelten zu lassen, macht er einen Gegensatz daraus.

Die veterane Arbeit der Vollendung zu tun, heißt Wirklichkeit vernichten. Das ist eine staatliche Verrichtung. Menschenvernichtung durch Arbeitsverrichtung heißt, aus der Menschheit ein versteinertes Denkmal ihrer selbst zu errichten. Der Alte Held gibt vom Sockel herab das Muster vor.

Der Alte Held will, daß er mit Kommentaren verwöhnt wird. Die Kommentare aber dürfen nicht mehr kommentiert werden. Der Alte Held verweigert zu sich selbst jeden Kommentar.

Der Alte Held findet niemals Ruhe. Auch wenn der letzte Mensch vernichtet wäre, würde der Musterknabe vom Denkmalsockel weiter nach Vollendung schreien.


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Freya über Arctur
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Volksdemokratur ist keine Form der Gewaltenharmonie. Es ist eine Eigenschaft, die demokratiert wurde. Harmonie der Gewalt strebt einen Zustand der Volkseigenschaft an, der dem der Leibeigenschaft nicht unähnlich ist: das Volkseigentum.

Die Befriedung ist Form der Selbstbefriedigung. Der Bedarf an Bedürfnissen ist gedeckt. Bedürfnisse setzen voraus, daß man etwas darf. Bedürfnisse für den Bedarfsfall aber sind Zwänge. Die Macht erlaubt oder verbietet sie nach ihrer Bedürftigkeit. Bedürfnisse, die weder Kenntnis, Fähigkeit noch Leistung sind, werden zu einem einheitlichen Müssen, statt freiheitlichem Hoffen.

Die Frage, wessen man bedarf, ist eine Frage, auf die das Leben antworten könnte. Aber das Leben ist durch Bedürfnisse ersetzt worden. Denken als menschliches Grundbedürfnis ist geistige und also kommentarlose Tätigkeit an sich. Die Befriedung dieses Bedürfnisses, statt seiner Befriedigung, setzt Denken außer Kraft. Nur wo das Denken aufgehoben worden ist, wo dieses Bedürfnis befriedet, also beseitigt wurde, wo also kein Widerspruch mehr entsteht, kann die Harmonie der Gewalt entstehen.

Gewaltenharmonie ist statisch und das Gegenteil von Entwicklung und Fortschritt. Sie ist das Gegenteil von Öffentlichkeit. Gewaltenharmonie ist das Vakuum, beschrieben vom Nullwachstum der Macht aus. Einzige Einheit, welche die Harmonie der Gewalt zuläßt, ist die Einheit in der Unfreiheit Denn Einheit und Freiheit sind Gegenteile. Zwischen ihnen steht die Gleichheit der Macht.

In der Gewaltenharmonie verhärmt der Geist.

Wie groß ist die Ohnmacht des Geistes gegenüber der noch größeren Geistlosigkeit der Macht. Die Geistlosigkeit der Macht heißt Genuß. Verstand, Einsicht, Erkenntnis sind das Gegenteil von Machtgenuß.

Machtgenuß ist unnütz. Er verändert nichts. Gegenüber der Macht und ihrem Genuß nimmt der Geist die Haltung des Hungerkünstlers ein. Er verweigert kommentarlos und ohne Angabe von Gründen die Nahrungsaufnahme. Die Genüsse der Macht ekeln den Geist an. Die Macht kennt nur einen Genuß. Die Macht genießt sich selbst. Gewaltharmonie ist die Selbstbefriedigung der Macht. Dagegen setzt der Geist Askese. Er braucht weder Zucht noch Beruhigung, sondern nur den Willen, nichts zu sich zu nehmen, was ihm nicht Nahrung ist. Der Geist nährt sich von seiner eigenen Enthaltsamkeit.

Der Genuß der Macht ist die hervorragendste Lust des Volkes. Machtgenuß ist Volksbelustigung. Das Verhältnis von Geist und Macht ist wie Einholen, ohne zu überholen. Man begegnet sich, auf gegenläufigen Bahnen, aneinander vorbei.


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Alter Held über-Arctur
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Wir glauben an die Unfehlbarkeit unserer historischen Mission. Also ist auch unser Glaube daran unfehlbar. Dies zu glauben ist für uns der höchste Genuß. Dadurch genießen wir die Geschichte, die wir den historischen Auftrag haben, selbst zu machen.

Indem wir unsere eigene Geschichte genießen, genießen wir alle unsere Fähigkeiten, Eigenschaften, Ansprüche und Bedürfnisse. Wir genießen ihre Befriedung, indem wir sie gerade für die Erfüllung unserer historischen Mission, eben unsere Geschichte selbst zu machen, einsetzen. Wahres Heldentum heißt dienen. Den Dienenden dienen. Der historischen Mission dienen. Und in diesem Dienen die höchste Befriedigung und den höchsten Genuß zu empfinden. Nur so ergibt sich die Übereinstimmung zwischen dem Einzelnen und der historischen Mission, der man dient. Die Übereinstimmung, diese Harmonie ist eine unbesiegbare Gewalt. Es ist die Gewalt und Macht der Unfehlbarkeit unseres Glaubens und unseres Auftrages selbst.

Aber wir wollen, wie es sich geziemt, maßvoll sein. Einfachheit, Reinheit, Bescheidenheit. Der Harmonie der Bedürfnisse gehört das Bedürfnis nach Harmonie zur Seite. Den befriedeten Gewalten zugesellt ist die Gewalt des Friedens. Erst wenn durch das gläubige Heldentum aller unsere Macht das Bedürfnis nach Harmonie und die Gewalt des Friedens für alle hat zum Genuß werden lassen, wird unsere historische Mission vollendet sein.

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Ich glaube. Was falsch oder richtig ist, steht fest. Über Grundsätze wird nicht diskutiert.

Glaube, Überzeugung geben Halt und Einsicht. Beliebige Auslegbarkeit erschüttert. Wille und Wesen ergeben Standfestigkeit. Das Prinzipielle ist das Essentielle. Kommen und gehen kann jeder. Bleiben ist, worauf es ankommt.

Vorrang hat, worauf es ankommt. Aufgabe ist das Werk. Arbeit ist Pflicht. Klarheit, Augenmaß, Treue. Darauf kommt es an.

Utopie, Phantasie. Das sind Besserwissereien des Lebens. Stolz, Ehrfurcht, Hingabe. Durchdrungen von Erfüllung. Trotz jeder Gefahr. Jedem Zweifel. Jeder Schwierigkeit. Unnachgiebig gegen Abweichung. Festhalten am Vorgefassten. Alle Umstände durchschauen. Mögliches und Notwendiges ins Richtige zwingen. Daran glaube ich.

Solange das Alte nicht getan ist, gibt es nichts Neues. Die einzige Neuigkeit, die mich interessiert, ist, ob die Arbeit getan ist.

Es gibt, ohne Abstriche, ständig nur die unausgesetzte, ununterbrochene Höchstleistung. Alles andere zählt nicht für mich.

Es gibt keine Tat, ohne ihre Vollendung. Ich glaube an die Vollendbarkeit der Arbeit. Ich glaube an das Ende der Arbeit. Diejenigen, die vollends das Unvollendete anstreben, sind nicht mein Fall. Sie machen die Arbeit kaputt. Sie halten sich für wichtiger als die Arbeit. Sie glauben nicht an die Sache. Sie leben nicht mit ihr. Es sind die ewigen Übrigbleiber. Außerhalb unseres gemeinsamen Heldentums. Ich will nicht viel Worte machen. Aber wenn es um meine Ehre geht, bekenne ich mich dazu. (Unwirsch.) Ja, wenn von mir verlangt wird, ein Held zu sein, dann ist das ein klares Wort. Zur rechten Zeit. Und dann wird die Aufgabe erfüllt. Da gibt es nichts. Bei aller Bescheidenheit, Einfachheit und Anspruchslosigkeit. Den möchte ich sehen. Der mich daran hinderte, ein Held zu sein. Wenn es zur Arbeit gehört. Der würde nicht weit kommen bei mir. Aber um mich geht es nicht. In meinem Alter. Ich nehme es noch immer mit jedem jungen auf. Sollen sie mehr wissen. Aber sie sollen nicht mehr vergessen.

Das Werk, dem wir unser Leben widmen, unsere Mission, ist historisch. Somit kein Zweifel richtig. Wir haben sozusagen den historischen Auftrag zu unserem historischen Auftrag. Irren mag menschlich sein. Es kommt aber darauf an, sich dort zu irren, wo es notwendig ist. In unserem Fall heißt das, daß wir gar nichts falsch machen können, so lange wir keine unnötigen Fehler machen. So lange wir unsere historische Mission erfüllen, kann, was wir machen, nicht falsch sein. Vielmehr ist es in dialektischem Sinne richtig. Wir sind, historisch gesehen, frei von Fehlern. Also haben wir die Freiheit, welche zu machen. Das macht gar nichts. Entscheidend ist die Pflicht.

Unsere Pflicht kann in Erfüllung unserer Mission von uns verlangen, Fehler zu machen. Das ist aber nur scheinbar. In Wirklichkeit lernt die Geschichte von uns, welche unserer Fehler für sie notwendig sind.

Das geht nicht ohne Tränen. Und Schweiß. Auch Blut. Aber es gibt kein Entweder­ Oder. Ich glaube, es ist unsere Pflicht, uns vollkommen zu unserer Sache zu machen. Weg mit aller Ketzerei, Unterstellung, Verleumdung. Unsere Wahrheit ist unser Glaube. Unser Glaube ist unser Werk. Unser Werk ist unsere Sache. Das ist die Wahrheit.

Wir vermenschlichen die Arbeit, indem wir den Menschen verarbeiten. Durch die Umwandlung des arbeitenden Menschen durch Arbeit wird unsere Sache überhaupt erst zur historischen Mission. (Wieder stur.) Wir müssen uns selbst verarbeiten. Wir sind der Sockel, auf den man uns stellen wird. Wir Helden der Arbeit sind fertige Menschen in einer unfertigen Welt. Die Verheldung der Welt ist unser Ziel. Wir sind Modell und Muster. So, wie wir sind, wird die Welt sein.

Darum jedes Stück Faulheit ausgerottet. Jeden nicht getanen Handgriff. Der Mensch existiert nur durch seine Arbeit. Er muß seine Arbeit von sich befreien. Und dann als Glaube an sich in ihr weiterexistieren.

Wir wollen nicht die Denkmäler ungetaner Werke sein. Eher wollen wir die vollendeten Ruinen der Ewigkeit heißen.

Wir sind das ewige Werk einer vergänglichen Menschheit.

Die Überwindung der Arbeit ist unsere historische Mission und unser Glauben. Das kann nur das Werk der Arbeiter sein. Erst wenn mit dem letzten Handgriff der letzte Mensch verarbeitet ist und die Menschheit das steinerne Denkmal ihrer selbst geworden ist, ist die Aufgabe erfüllt und der Glaube vollendet. Hat Menschliches sich in eigenem Heldentum vollbracht.

Befreit die Arbeit von allem Menschlichen.

Und alles Menschliche von aller Arbeit.

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Du tust die falsche Arbeit. Und selbst diese tust du nicht. Sondern du wartest, daß sie zu dir kommt.

Du hältst Erkenntnis für eine Tat. Dein Glaube vom Schöpferischen ist so vertrocknet wie das Anderssein, welches du erkennen willst.

Von der einzig wahren Schöpferkraft, die im Glauben liegt, von der Erkenntniskraft des Glaubens und dem Glaubensakt allen Erkennens weißt du nichts.

Du bezweifelst meinen Glauben an unsere Sache. Du bezweifelst alles, was wirklich ist. Du glaubst, zur Wirklichkeit, an die ich glaube, eine Alternative zu kennen. Dein sogenanntes Anderssein. Welches du für schöpferisch hältst. Dabei kann gerade dies nur geschöpft werden als Erkenntnis aus dem Glauben. Denn der Glaube bezieht seine schöpferische Erkenntniskraft aus seiner Unfehlbarkeit. Deine Erkenntnis irrt. Mein Glaube kann sich nicht irren. Denn es ist der Glaube an die Sache, und die schließt alles Anderssein in sich ein.

Unsere historische Mission ist schöpferisch an sich. Durch und aus dem Glauben an sie verwirklichen wir die Erkenntnis unserer Unfehlbarkeit. Du solltest weniger nach Worten suchen, nicht auf Erkenntnis warten, vielmehr das Gute im Glauben tun. Die unbeschreibliche Tat ist unfehlbar und sagt mehr als der formulierteste Gedanke. Meine Taten folgen vielleicht aus einem unsäglichen Glauben. Aber Geschichte als Auftrag, Geschichte zu missionieren, zu tun, damit mehr anders wird, statt einen imaginären anderen Zustand erkennen zu wollen, bevor es ihn gibt, was sollte schöpferischer sein.

Das Wort, nach dem du suchst, muß Tat heißen. Hüte dich, du schöpferische Schweigerin. Was du schöpferisch nennst, ist die unverantwortliche Freiheit, nichts zu tun.

Du willst Befreiung von der Pflicht. Stirb weiter. Dem Leben entgegen. Mir graust vor deinem Anderssein. Es ist genau das Falsche.

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Nur in der Einheit mit mir könntest du deine Freiheit finden. Stattdessen suchst du sie in einer Individualität, deren anonymes Schöpfertum ein faules Alibi für die Verweigerung alles Kollektiven ist. Dabei kann Freiheit nur die kollektive des Volkes sein. (Broch) Dein hoffnungsloser Subjektivismus erschöpft sich in dem Ehrgeiz, das so genannte Andere, was es nicht gibt, nicht nur erkennen zu wollen. Vielmehr willst du sein, wie dieses Andere.

Du hältst dich erst für frei, wenn du gleichzeitig so sein kannst, wie du bist. Und wie du nicht bist. Du willst immer gleichzeitig du selbst und gleichzeitig ein Anderer sein.

Du willst, daß ein Teil deiner Existenz dadurch sich auszeichnet, daß er nicht existiert. Und dennoch zu dir gehört. Du nennst das Möglichkeit.

Du erhebst Anspruch auf eine private Subjekt-Objekt-Dialektik. Und diesen ganzen Dualismus des gleichzeitigen So- und Andersseins hältst du für Bewußtsein. Und in dein so genanntes Bewußtsein hüllst du dich ein wie in einen Nebel. Damit dich keiner sieht und zu greifen kriegt.

Du glaubst, dein Bewußtsein sei eine Eigenschaft, die sich nicht in Volkseigentum überführen läßt. Aber das Volk wird dein Bewußtsein enteignen und zu seiner Volkseigenschaft machen. Denn das Wesen der wahren volkseigenen Demokratie ist gerade das einheitliche volkseigene Bewußtsein.

Nur durch dieses ist das Kollektiv Subjekt und Objekt seiner selbst. Und wahres Schöpfertum sein Dauerzustand.

Du hingegen vereinzelst, subjektivierst, individualisierst. Noch mehr als der Macht, mißtraust du dem Zustand, in den sie die Welt versetzt. So etwas wie dich können wir uns machtwirtschaftlich gar nicht leisten. Praktisch gesehen wärst du, auch wenn es dich nur theoretisch gäbe, eine Gefährdung der Macht.

Du hältst die Wirklichkeit für etwas Freiwilliges. Aber sie ist absolut und zwingend.

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Wer uns vorwirft, was wir betreiben, sei nichts Schlimmeres als Menschenvernichtung durch Arbeitsverrichtung, und dieses sei nichts Schlimmeres als pure Sklaverei, dem sagen wir, daß er nicht das Geringste begriffen hat. Dem zeigen wir dich als leuchtendes Beispiel eines lebendigen, gelebten und verkörperten Glaubens.

Denn unter den Bedingungen der Demokratisierung aller Volkseigenschaften ist das keine Sklaverei, sondern gerade die Befreiung der Sklaverei. Wir glauben an eine freie, befreite Sklaverei. Unsere Sklaverei mag eine Sklaverei sein. Aber es ist die erste Sklaverei, in der die Sklaven selbst frei sind, und ihre Sklaverei freiwillig. Und diese Befreiung der Sklaverei ist das eigene Werk der Sklaven, die sich befreien. Denn Sklaverei ist dann keine, wenn sie das Werk der Sklaven ist. Wie wäre dies möglich, ohne deinen unabänderlichen Glauben daran. Dein Glaube, für alle absolut und zentral. Der einheitliche Wert, nach dem sich alle richten. Die Gültigkeit deines Glaubens ist begründet in seiner Richtigkeit und Wahrheit. Dein Glaube ist wahr, weil er richtig, und richtig, weil er wahr ist. Darum glauben wir an deinen Glauben.

Was ist dein Glaube. Ein unbesiegliches Vorurteil. An dem alle Vernünftelei scheitern muß. Dein Glaube ist unsere demokrateste Volkseigenschaft. Nur mit ihm, und in ihm wird das Denken und Fühlen unserer Volksmassen in mystischer und magischer Einheit mit jedem Einzelnen der Masse verankert. In deinem Glauben sind ich und das Volk eins. Du aber bist das Medium, das personifizierte Bild deines Glaubens, mit dem wir alle uns identifizieren können. Die ewige Jugendlichkeit deiner Pflichterfüllung und Verantwortungstreue, deiner kollektiven Arbeitsbereitschaft fegt jeden zweifelhaften, senilen Individualismus beiseite.

Die Einheit deines Glaubens ist für uns kein synthetischer Kompromiß, sondern wesenhafte Überzeugung. Sie ist Gewissensbeispiel und Auftrag in einem.

Die Pflicht deines Glaubens ist die einzige Wirklichkeit, die es gibt für uns. Was manche als die zwanghafte Proletisierung der Gesamtheit ansehen mögen, ist uns Heldenhaftigkeit im doppelten Sinn.

Denn woran wir glauben, und wie wir daran glauben, ist doppeltes Heldentum, zu glauben. Uns glauben lassen, in Einheit deines Glaubens, woran wir glauben, das ist das Zentrum unserer Demokratie. Und unser Glaube ist wahrhafter demokrater Zentralismus. Ebenbilder dessen sind allein Vorbilder wie du.

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Wofür, wenn nicht für die einheitliche Mehrheit? Und die mehrheitliche Einheit. Wofür, wenn nicht für die Einheit in Harmonie?

Alle Macht, alle Gewalten in harmonischer Einheit. Ist es das nicht? Gewaltenharmonie. Herrschende und Beherrschte. Mächtige und Ohnmächtige bilden eine einzige Einheit. Das ist das Ideal. Dann könnten wir unseren Zustand genießen.

Gewaltenharmonie. Oder die vollendet geordnete Ordnung. Das ist es, was ich meine. Wenn ich von der Demokratie der Volkseigenen spreche.

Materielle Gewalten. Das sind im wesentlichen die Bedürfnisse. Es gibt zwei Wege, mit ihnen umzugehen. Um ihre Harmonie zu erreichen. Also einen wohlgeordneten, konfliktlosen, genußreichen Ausgleich. Befriedigung oder Befriedung unserer Bedürfnisse.

Befriedigung? Unmöglich. Weil Bedürfnisse gerade dadurch definiert sind, daß sie durch ihre Befriedigung erst eigentlich entstehen.

Also der entgegengesetzte Weg. Ihre Befriedung. Das ist ihr sorgfältig schonendes und doch genüßliches Nichtbefriedigen. So daß sie dadurch allmählich verkümmern, eintrocknen, versargen, ruhen. Bis ihre vollkommene, einheitliche Befriedung erfolgt ist. Anders gesagt: die Bedürfnisse so still machen. Ihren Inhalt so minimieren. Daß das Idealziel aller Bedürfnisbefriedung heißen könnte: Die Bedürfnisse müssen so befriedet werden, daß sie, wie scheinbar, im Zustand ständiger idealer und maximaler Befriedigung sich befinden.

Dieser Zustand heißt Zufriedenheit. Er ist die ideale Einheit der Befriedigung durch Befriedung der menschlichen Bedürfnisse. Nur im Zustand der Zufriedenheit ist wirklicher Genuß möglich. Zuviel Zufriedenheit, zu zufrieden zu sein, ist schon wieder eine Störung der Gewaltenharmonie.

Doch Harmonisierung der materiellen Gewalten, also der Bedürfnisse, ist nur die eine Seite. Die andere Seite: Harmonisierung der ideellen Gewalten. Der Ängste. Der Ängste muß man sich bemächtigen. Wie passiert das. Indem man sie durch Demokratisierung aus der Leibeigenschaft in Volkseigenschaft überführt. Dazu ist vor allem eines erforderlich. Macht. Viel Macht. Diese Macht muß man dazu benutzen, daß die Mehrheit des Volkes bereit ist, nur das zu tun, woraus Macht entsteht. Das ist der erste Schritt. Denn Macht ist eine Eigenschaft des Volkes. Macht ist volkseigen.

Das Volk aber muß machteigen werden. So daß das Volk eine Eigenschaft der Macht wird. Das ist der zweite Schritt.

Die Herrschaft bleibt dadurch auf der Höhe des Volkes. Und das Volk kann auf der Höhe der Beherrschbarkeit gehalten werden.

Denn jedermann ist sein eigener Machtfaktor. Das Volk macht die Macht. Und die Macht ist ein Glück für den, der sie macht. Und das wiederum ist ein Genuß für den, der die Macht hat. Und das ist der dritte Schritt.

Man muß den Genuß zu einer Volkseigenschaft machen. Und zwar den Machtgenuß. Und man muß das Volk zu einer Genußeigenschaft machen. Für den Genießer gibt es nur die Einheit des Genusses. Und das ist der letzte Schritt. Die Macht vereinheitlichen. Welch ein Genuß. Und den Genuß zu vereinheitlichen. Welche Macht. Ich glaube, die Macht des Volkes ist das Schönste, was es für mich gibt.

Ich möchte eigentlich gar keine andere Macht haben. Des ganzen Volkes ganze Macht. Mehr kann kein Volk und keine Macht von mir verlangen.

Deshalb sage ich immer. Herrschen ist nicht nur, mit der Macht spielen. Herrschen ist, die Macht genießen. Und das ist die Harmonisierung der Gewalten durch ihre Befriedung und Demokratisierung zu Volkseigenschaften. Volkseigenschaft. Das ist eben mehr, eine höhere Stufe der Macht, als nur Leibeigenschaft.

Demokratie der Volkseigenschaften ist in höchster Vollendung eigentlich die prolete Form der Sklaverei.

Und da sind wir beim Stichwort. Du mußt es in dir drin haben. Nicht das Feudale. Nicht das Bourgeoise. Nicht das Aristokrate. Das Prolete ist es. Prolet ist die Form des Umgangs mit der Macht. Wo das Volkseigene zum Lustprinzip wird. Wo aus der gewaltigen Harmonie der befriedeten Bedürfnisse die Macht des Genusses wie eine Leibeigenschaft aufsteht. Prolet sein heißt die Mehrheit genießen. Indem man seinen Genuß um den ihren vermehrt.

Prolet ist eine Machteigenschaft. Vielleicht die einzige Eigenschaft, die die Macht hat. Prolet! Das ist so eine Art Monarchismus der im Genuß geeinten Mehrheit. Die Macht wird zum herrschaftlichen Rausch des Volkes. Das Volk wird zum Höhepunkt seiner eigenen Herrschaft. Die Herrschaft wird zum Volksfest. Und ich werde zum Höhepunkt dieses Volksfestes.

Ich gehöre dem Volk. Und das Volk gehört mir. Denn das Volk gehört dem, der auf es hört. Ich höre auf das Volk. Um zu hören, ob es auf mich hört. Und weil mein Volk auf mich hört, gehört mir mein Volk. (Völlig betrunken.)

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Ihr dient unserer historischen Mission. Ihr gehört ihr mit Haut und Haar. Die Aufgabe verlangt von euch, daß ihr aufs Ganze geht. Und ihr geht aufs Ganze. Denn Helden zu werden, ist eure einzige Hoffnung. Ihr dient dieser Hoffnung. Diese historische Mission zu erfüllen kann nur ein Werk männlichen Heldentums sein. Geschichte, von euch erschaffen, gibt sich euch hin. Euren Waffen. Es gibt keinen heldenhafteren und männlicheren Sieg als den historischen. Ihr wollt und sollt und werdet die Sieger, ja die Besieger der Geschichte sein. Eure Aufgabe und eure Pflicht werden euch, wenn ihr sie erfüllt, zu Helden machen. Wenn ihr nur einen Fehler dabei macht, wird euch eure Aufgabe zermalmen. Ja, die Geschichte selbst wird euch vom Denkmal eurer Heldenhaftigkeit stürzen. Die historische Mission wird eure Männlichkeit mit sich herabreißen und unter sich zerquetschen. Doch wer von euch wollte vom historischen Prozess zum Eunuchen gemacht werden.

Ihr und eure Aufgabe sind vereint durch den Glauben und den Willen, sie zu erfüllen. Die Macht eurer Männlichkeit ist euch Werkzeug. Euer Werkzeug ist euch Hoffnung. Pflicht richtet es auf. Die Aufgabe läßt es erstehen. Arbeit zeugt das Werkzeug. Denn Mann sein heißt, die Arbeit zu tun. Heißt die Nummer zu bringen. Heißt, es der Geschichte zu besorgen. Das Werkzeug der Geschichte seid ihr. Es gibt nichts, was ewig bestehen wird. Außer die erfüllt Pflicht. Die getane Arbeit. Die Welt wird sich aufrichten durch euer Vermögen. Getürmt unter eurer Kraft. Geformt von eurem Verlangen. Gestützt, besessen, getragen von eurer Heldenkraft. Ihr haltet die Wirklichkeit im Arm. Und befriedigt das Weltall.

Arctur über Vater
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Ich sehe eine Zeit kommen, wo die Welt wieder etwas für Kerle wie uns ist. Wo Männer wieder gebraucht werden. Männer, hart und unumstößlich, wie ihre Männlichkeit.

Also, reißt euch am Riemen. Hoch mit den Schlappschwänzen. Hört auf, eure Zeit damit zu vertrödeln, nur darauf zu hoffen, daß ihr Männer würdet. Seid Männer! Und ihr braucht die Hoffnung nicht länger. Hoffnung ist Weibersache. Mannsein ist Tatsache.

Was also müßt ihr tun, um Männer zu sein. Ihr müßt arbeiten. Arbeiten, wie die Zuchtochsen. Schuften wie die Masteber. Ihr müßt vor allem an euch selbst arbeiten. Ungeheuer an euch selbst arbeiten. Denn selbst ist der Mann. Nur das ist die Männlichkeit, die wir brauchen.

Ihr müßt euch gegenseitig aufrichten. Ihr müßt euch gegenseitig an euren lahmen Schwänzen aus der Jammerjauche eurer verkotzten Impotenz zerren. Und eine gigantische, gemeinsame, einheitliche, alles durchdringende und erfüllende Männlichkeit aufrichten.

Was wir wollen, ist die universale Erektion unseres Glaubens, unserer Welt. Wir wollen eine Männlichkeit, die unumstößlich ist. Die der Grundpfeiler unserer Herrschaft ist. Unser Ziel ist die Männlichkeit an sich. Indem jeder, jeden stützend, unsere Macht stützt, stützt sich jeder auf sich selbst. Unser neuer Staat muß stehen wie ein Mann. Wir alle wollen unser Teil zu unserer aller einzigen Männlichkeit beitragen. Der Schwanz ist das Rückgrat der Staatsmacht. Unser Staat ist das edelste Teil von uns. Unser Geschlecht ist unser Staat. Unsere Männlichkeit ist unser Staat. Einer steht für den anderen.

Freya über Vater

Seit wann ist Hoffnung ein Ding, das man in der Hose trägt? Das ist die Hoffnung aller Hosenträger.

Seit wann ist die Hoffnung etwas Männliches? Was überhaupt ist denn das Männliche? Männlich wäre vielleicht, kommentarlos seine Arbeit zu tun. Aber was du mit deinem Schwanz zustande bringst, hat doch nichts mit Arbeit zu tun. Und kommentarlos kannst du deine Schwanzarbeit erst recht nicht tun.

Natürlich nennst du alles Arbeit, was mit deinem Schwanz zusammenhängt. Und für dich hängt alles mit deinem Schwanz zusammen. Dein Schwanz ist dein Zusammenhang mit der Welt. Deine Hoffnung heißt Schwanz. Deine Männlichkeit heißt Schwanz.

Du hast, was du brauchst. Du hast nur einen Fehler. Du bist wie dein Schwanz. Du bist wirklich nichts weiter als Schwanz. Du stehst deinen Mann nicht. Du kannst die Welt nicht zum Stehen bringen. Du findest nirgends Halt.

Wie kann man nur versuchen, mit diesem Schwanz gegen die Wirklichkeit vorgehen zu wollen. Wo die Wirklichkeit doch weiblich ist.

Der Schwanz taugt ja nicht einmal dazu, gegen den Staat zu kämpfen. Darum hoffst du auf einen Schwanzstaat aus Staatsschwänzen. Was du wirklich zu erreichen hoffst, ist die Verstaatlichung deines Schwanzes. Aber du hoffst dabei wieder mit dem Schwanz. Darum bleibt deine Männlichkeit unwirklich. Verweigertest du dich deinem hoffnungslosen Schwanz, könntest du vielleicht wirklich hoffen.

Aber ich habe die Hoffnung aufgegeben, daß dein Schwanz etwas Männliches ist. Ich habe sogar die Hoffnung aufgegeben, daß ein männlicher Schwanz eine Hoffnung wäre. Denn Hoffnung heißt, in Schwanzlosigkeit leben.


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Freya über Ginnistan
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Das Elend unserer Ähnlichkeit packt mich wieder und wieder.

Ist nicht irgendwie meine kommentarlose Verweigerung eine Form der Hingabe. Schütze ich nicht auch durch meine Kommentarlosigkeit meine Verweigerung. Verlangen nicht alle verstaatlichten Wirklichkeiten nach kollektiver Hingabe. Wenn es sein muß, unter Zwang.

Aber das Kollektive ist das Massengrab jeder Hingabe. Die Hingabe wird durch Massenhaftigkeit anonym. Anonymität ist das traurige Ende aller Phantasie. Aller unbefriedigten Phantasie.

Phantasie treibt uns dazu, uns der Macht hinzugeben. Aber die Macht verschmäht uns. Die Macht ist phantasielos. Und verschmäht von der Macht, gibt sich die Phantasie der Masse hin. Unfähig, verschmäht zu sein. Noch unfähiger, allein zu sein. Ja, die Chancen der Einsamkeit verratend. Und damit als Phantasie sich selbst. Denn das Ergebnis aller nicht erwiderten Hingabe ist Gefühlskälte. Eine Phantasie der erkalteten Gefühle macht aus der Hingabe eine Beiläufigkeit. Eine kollektive Gewohnheit.

Sie ist meine unglückliche Schwester.


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Arctur über Ginnistan
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Phantasie! Welcher Name. Er allein schon trägt Flügel. Sie ist die große Bewegerin der befreiten und befriedeten Massen. Denn sie wird aus den Massen geboren. Sie, die sie hervorbringen, nehmen sie in sich auf. Die Massen belohnen die Hingabe der Phantasie mit ihrer Hinnahme.

Entscheidend ist, wir brauchen Phantasie nicht, um aus der Welt herauszufinden. Nicht zur Flucht. Im Gegenteil. Wir brauchen Phantasie, um uns tiefer und tiefer in unsere Welt hineinzufinden. Wir saugen die Phantasie auf. Wir schlucken sie. Wir saufen uns voll mit ihr. In vollen Zügen. Bis sie in uns gänzlich Wirklichkeit geworden ist.

Dabei gestalten wir die Phantasie um. Wir tragen sie und nähren sie in unserem Herzen. Bis alle ihre Vorstellungen übertroffen sind.

In uns befreien wir die Phantasie von ihrer zwanghaften Altruistik, sich von der Wirklichkeit abheben und unterscheiden zu müssen. Sie verliert ihre schweifende, momenthafte Anonymität. Sie wird in uns allen zum kollektiven Dauerzustand. Sie hört auf, Ausnahme zu sein. Sie wird vielmehr unser aller Regel. Sie kann und braucht nicht mehr über uns hinauszuwachsen.

Unsere Phantasie führt uns nicht mehr in Versuchung. Oder in die Irre. Unsere Phantasie bringt nie mehr hervor, als wir selber sind. Erst dadurch ist sie wahrhaft ein Teil von uns. Und, befreit von sich selbst, hat sie alles Phantastische verloren. Ist das nicht phantastisch? Manchmal verfällt ihr noch der eine oder andere. Zuweilen ich selbst. Doch da wir die Macht haben, haben wir auch genug Phantasie, die Macht der Phantasie zu brechen. Wohin sie den Einzelnen lockt und führt. Darauf kommt es nicht an. Alle zusammen geben wir ihr Richtung und Ziel. So daß es in jedem Fall unser Ziel ist. Mit dem sie winkt.

Dieses Ziel sind wir. All unsere Phantasie zielt auf uns selbst. Es ist unser Kollektiv, von unserer gemeinsamen Phantasie zusammengehalten. Unsere Gemeinschaft ist unauflöslich.

Alter Held über Ginnistan
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Ich bin zu alt, mich hinzugeben. Erst recht, mich dazu zwingen zu lassen. Mein Verhältnis zu meiner Aufgabe ist eher das einer Annahme. Ich nehme meine Arbeit auf mich. Dabei verlasse ich mich am liebsten auf mich. Je mehr Menschen, um so mehr Fehler.

Außerdem ist mir das mit der Hingabe, dem Gezwungensein und Nichtanderskönnen zu geheimnisvoll. Zu nebulös. Unsere historische Mission ist doch keine Fata Morgana, der man folgen muß. Verwirrten Geistes. Sie ist die bewußte Gestaltung dessen, was sich aus der Geschichte selbst ergibt.

Man muß sich entscheiden. Zu wem gehört man. Wer ist Freund, wer nicht. Wem kann man glauben. Unserer Sache gibt man sich nicht einfach hin. Wie jeder x­- beliebig anderen. Man spinnt nicht einfach weg oder dazu, was einem fehlt oder nicht passt, oder was man nicht ändern kann.

Das nennt sich Phantasie. Ist aber doch nichts weiter als Erkenntnisersatz. Zusammenhanglos. Phantasterei, die die Wirklichkeit einfach überspringt. Man tut sie nicht. Nein, man erlebt sie.

Gebt die Phantasie auf den Prüfstein unserer historischen Mission. Ihr werdet sehen, was von ihr übrig bleibt. Ich hoffe, nicht mal diejenigen, die die Phantasie nötig haben.

Unsere Aufgabe vereint die Menschen. Unsere vereinte Kraft ist notwendig. Aber diese Notgemeinschaften von Verheulten, diese Hilflosenzirkel und Faßteinanderanbrigaden, diese Lebensrettergruppen sind lähmend. Die ersticken jede große Tat in Geheule und Gequatsche. Da muß jeder Riese zum Zwerg werden. Ich gebe zu, daß man in einer Arbeitspause träumen und darüber nachdenken kann, wie alles werden wird. Wenn die Arbeit getan ist. Aber mehr doch nicht. Dazu haben wir zu wenig Zeit. Und zu viel zu tun.

Alter Held über Schwester Zwei
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Ihr seid es. Ihr, die ihr unsere Mission vollenden werdet. Ihr, die ihr es erleben werdet. Kein Zweifel, keine Schwäche, keine Verlockung, kein Gegner werden euch daran hindern.

Ihr habt den Sieg im Blut. Und für den Feind einen sechsten Sinn.

Die Sorgfalt eurer Auswahl, die Umfassendheit eurer Erziehung, die Konsequenz eurer Einstellung - all das hat euch zur Inkarnation der Klassenfrage werden lassen. Wir haben nichts Besseres als euch. Aber es gibt auch nicht besseres, als wofür ihr kämpft.

Das muß euch beflügeln, zu tun, wonach euch ist. Laßt euch nicht einreden, ihr könntet auch anders. Fackelt nicht lange mit euren Verführern, euren Schwächlingen, euren Feinden. Alles euch Wesensfremde, wie immer es sich tarnt, fegt es schonungslos davon. Merzt es aus. Die Entnervung und die Verlockung, trainiert sie weg. Eure Unerbittlichkeit ist härter als alle Enttäuschungen.

Ihr bewährt euch im Einsatz, nicht in fruchtlosen Debatten. Ihr versteht auch ohne nachzudenken, worauf es ankommt. Die Fragen, um die es geht, werden von denen entschieden, die aus ihnen hervorgegangen sind. Vergeßt nie, die historische Mission ging hervor aus dem unversöhnlichen Hass ihrer Gegner auf sie. Diesem Haß setzen wir den Haß auf alles entgegen, was uns hindern will, die historische Mission zu erfüllen.

Und vergeßt ebenfalls nie, ihr erfüllt auch unser Vermächtnis. Mit euren Taten ehrt und adelt ihr auch unseren Beitrag. Ihr baut euren Erfolg auf unserem Schicksal. Ihr seid das Beste, was wir hervorgebracht haben in unserem Kampf. Ihr seid unsere Gewißheit des Sieges und unsere Zuversicht.

Arctur über Schwester Zwei
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Die Gegenwart ist der empfindlichste Punkt der Zeit. Wir alle verwunden die Zeit mit unserer Gegenwart.

Unsere Gegenwart heißt Kampf. Das Gegenwärtige ist die Zeit des Kämpfens. Der gegenwärtige Mensch muß Kämpfer sein. Dazu verpflichtet ihn die Vergangenheit gleichermaßen wie die Zukunft.

Das Kämpfen ist seine Daseinsweise. Dadurch erhält er sich und uns das Kämpferische unserer Gegenwärtigkeit.

Natürlich ist der Kampf kein Selbstzweck. Unsere Feinde zwingen uns zum Kampf. Dieser Kampf kann nur mit der allergrößten Entschiedenheit bis zum totalen Sieg ausgefochten werden.

Aber wir hassen unsere Feinde nicht. Auch wenn diese uns hassen. Unser Kampf ist Verteidigung. Wir verteidigen uns gegen Feinde, die uns hassen. Das ist unser gerechtes Recht. Dieser Aufgabe widmen sich unsere Kämpfer Tag und Nacht. Nicht um des Kampfes selbst, sondern um seiner Beendigung willen. Wir wollen nicht den Kampf oder den Krieg. Wir wollen den Sieg unserer gerechten und guten Sache, im Interesse aller Menschen. Unser Kampf, den wir kämpfen, ist der Kampf um die Beendigung aller Kämpfe.

Deshalb sorgen wir bei jedem einzelnen der Kämpfer mit allen Mitteln dafür, daß er Einsicht in die Gegenwart und ihre Kämpfe gewinnt, und daß jeder von ihnen diejenigen erkennt, die unsere Feinde sind. Wir bemühen uns mit Geduld und Toleranz, daß bei jedem die Vernunft reift, einzusehen, wo unsere Feinde stehen. Was bei dem einzelnen Kämpfer für ungeübte Augen wie Hass aussieht, ist, gesehen auf die Gesamtheit unseres Kollektivs, in Wahrheit Liebe. Unsere Kämpfer kämpfen aus Liebe zur Sache. Unsere Kämpfer sind keine haßbrünstigen Klassenkampfmaschinen, sondern hochqualifizierte Patrioten. Unversöhnlichen Haß haben sie allein auf diejenigen, die sie daran zu hindern suchen, ihrer patriotischen Verpflichtung nachzukommen. In den gegenwärtigen Kämpfen können nur die Besten bestehen. Wir sind stolz auf unsere Besten.

Freya über Schwester Zwei
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Der Haß ist das einzige, was verstaatlichte Wirklichkeit rein hervorbringt. Der Hass geht in der Konsequenz noch weiter, als die Verweigerung. Aber der Hass ist nicht kommentarlos. Dann müßte er sich gegen sich selbst richten. Vielmehr ist der Hass der einzige Kommentar zu allem, was der verstaatlichten Wirklichkeit verhasst ist. Ihr Hass richtet sich gegen Vernunft, Toleranz, Aufklärung, Brüderlichkeit, Friedfertigkeit, Verständnis, Geduld und Nachsicht.

Hasste die verstaatlichte Wirklichkeit dies alles nicht, müßte sie ihren Hass gegen sich selbst richten. Dann zerstörte dieser Selbsthass nicht nur sie, sondern auch sich, der ihr Wesen ist.

Reinste Verkörperungen des Wesens der verstaatlichten Wirklichkeit sind die jungen Klassenkämpfer. Sie sind Kunstprodukte des Hasses. Hundertprozentige Werkzeuge des Todes. Hoffnungslose Opfer der Gegenwart. Manipulierte Kinder, in deren Adern ein Feindbild kreist. Statt Blut.

Sie kennen weder Vergangenheit noch Zukunft. Ganz gegenwärtig nur in ihrem Hass und Vernichtungsdrang. Alles, was von Dauer ist, müssen sie hassen. Gegen alles, was besteht, müssen sie kämpfen. Riskierten sie eine Erkenntnis über den Feind, stürzte ihr Feindbild in sich zusammen. Den Hass zu hassen, vermögen sie nicht. Weil sie nicht erkennen können.

Sie kämpfen ohne Vergangenheit und Zukunft. Sie leben außerhalb der Zeit. Und noch die Gegenwart hassen sie. Die Gegenwart selbst ist ihr Feind. Gegenwärtigkeit ist das Bild ihrer Feindschaft. Denn Gegenwart bedeutet Gleichzeitigkeit, Vielheit, Verschiedenheit. Sie aber wollen, daß es nur sie geben soll. Und ihren Kampf gegen alles andere, was nicht sie sind.

Alles frißt ihr Haß auf. Ihr Haß ist so groß, daß einem nichts übrig bleibt, außer sie wieder zu hassen.

Damit erreichen sie, daß man ihr Feind sein muß. Wehrt man sich dagegen, sie zu hassen, hassen sie einen noch mehr. Weil man sie, außer sich und außerhalb ihres Kampfes und Hasses, in Frage stellt. Nur so vernichtet man sie.


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Gerade verstaatlichte Wirklichkeit schließt Gesetzmäßigkeit aus. Stattdessen wird einzig die Willkür als Gesetz ausgegeben.

Die wortreiche Rechtfertigung dieser Willkür ist Teil der Willkür.

Der Willkür und Gesetzlosigkeit das eigene Gesetz, den eigenen Willen entgegenzusetzen, den Willen zur Freiheit, besitzt der Intellektuelle nicht. Er hat ihn verloren.

Stattdessen ist sein Gewissen intellektuelle Willkür, als direkte Fortsetzung der staatlichen Willkür.

Auf jeden Willkürakt der verstaatlichten Wirklichkeit antwortet er mit einem Willkürakt seines Gewissens. Dieser Willkürakt seines Gewissens heißt Entschuldigung. Er entschuldigt alles mit Verständnis. Er bringt für jeden Willkürakt des Staats ein gewisses Verständnis auf. Dabei ist die verstaatlichte Wirklichkeit durch nichts in ihrer Ungerechtigkeit und Gesetzlosigkeit zu entschuldigen.

Aber er begreift nicht, wofür er Verständnis hat. Sein Verstand ist von dieser Willkür deformiert. Denn es gibt nur eine Möglichkeit, die Dinge als gesetzmäßig anzusehen. Wenn man sie nicht so sieht, wie sie sind. Das ist zwar der Weg der Dummheit. Er aber versteht nicht, wieso seine Intellektualität dumm sein soll. Er verliert deshalb auch nie den Verstand. Der Intellektuelle ist ein Idiot, welcher nicht in der Lage ist, seinen Verstand zu verlieren, weil sein Gewissen ihm im Weg ist.

Er glaubt, es einfach nicht verantworten zu können, seinen Geist aufzugeben. Obwohl es nur gerecht wäre. Aber er, er empfindet es als ungerecht, gesetzlos. Er weist die Dummheit als etwas Willkürliches, Unentschuldbares, Unverständliches weit von sich.

Dabei ist die Dummheit des Intellektuellen das einzige Gesetzmäßige an ihm.


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Unsere historische Mission ist das verwirklichte Gesetz. Das höchste Gut unseres Rechtes ist unsere Tat. Die einzige Schuld, die es kennt, ist Untätigkeit. Unsere Achtung vor diesem Gesetz ist Selbstachtung. Gerechtigkeit ist die Rechenschaft über jeden Handgriff. Die Prüfung ihrer Richtigkeit erweist ihre Rechtschaffenheit.

Unser Gesetz der Tat schmieden wir mit unseren Fäusten. Wir schaffen selbst das Recht, das wir uns nehmen. Indem wir es schaffen, wenden wir es an.

Unsere Arbeit ist verwirklichte Gerechtigkeit. Ihre Richtigkeit eine Gesetzmäßigkeit. Unfehlbarkeit und Allgültigkeit unseres Gesetzes sind Ausdruck historischer Notwendigkeit. Unser Recht begründet sich selbst. Es ist unabänderlich. Wer diese einfachen Wahrheiten beachtet, kann auf alle anderen Argumente, verwinkelten Erklärungen und Rechtfertigungen verzichten. Sein Gewissen ist entschuldigt. Er ist Teil der historischen Mission. Er ist unwiderlegbar.

Variante

Unsere historische Mission ist das verwirklichte und bewahrheitete Gesetz. Und unsere Achtung vor diesem Recht und diesem Gesetz ist nichts anderes als die Achtung vor uns selbst. Und Gerechtigkeit gegenüber uns selbst.

So wie das Gesetz gerecht ist, weil es richtig ist und seine Unfehlbarkeit aus seiner Allgültigkeit resultiert, genauso legen wir unsere Taten uns Handgriff für Handgriff zur Rechenschaft vor und prüfen, ob sie dem Recht in uns und um uns gerecht werden.

Wir richten über uns mit dem gleichen Glauben und dem gleichen Recht, mit dem wir andere richten und uns alle das Gesetz richtet. Wir haben dabei ein gutes Gewissen, denn dieses selbst ist Teil unserer historischen Mission. Jede unserer Maßnahmen hält der Prüfung durch das Gesetz, das wir uns selbst nahmen, stand. Denn wir schmieden dieses Gesetz, wie unsere Taten, mit unseren Fäusten.

Unser Recht und unser Gesetz sind nicht von den verwinkelten Gehirnen einiger Allesbegründer und Alleswiderleger erfunden, sondern sie sind einfach und unwiderlegbar beschaffen, wie eine Kämpferfaust.

Unsere Gerechtigkeit ist unsere wichtigste Waffe. Dadurch, daß unser Recht keiner Änderung unterliegt, sind auch alle Rechtfertigungen und Auslegungsversuche überflüssig.

Unser Recht anzuwenden, heißt die historische Mission zu verwirklichen. Außerhalb des Rechtes etwas Unrechtes zu tun, hieße, sich außerhalb der Wirklichkeit zu stellen.

Arctur über Tarantel
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Ein im Genuß seiner Macht sich mehrheitlich vereinheitlichendes Volk entzieht sich den intellektuellen Besserwissereien einiger daran herumdeutelnder Pseudodemokraten. Ein reißender Strom kann auf die Allüren seines Flußbettes keine Rücksicht nehmen.

Uns berührt die Kritik sich selbst ernennender Richter nicht. Die gigantischen Taten der Massen sind unabhängig von den abweichenden Meinungen einer Handvoll zu jeglicher einiger Tat Unfähiger.

Der historische Prozeß ist Maßstab genug. Unsere Taten setzen sich als Normen ihrer selbst. Unabhängig davon, ob das Gesetzmäßige unseres Handelns von einigen Wenigen auch als solches eingesehen und anerkannt wird.

Niemand kann sich außerhalb der von uns gemachten Geschichte stellen. Die Masse richtet sich nach anderen Maximen, als sie Einzelne sich vorstellen mögen, und die Masse erkennt nur ihren Normen Rechtskraft zu. Der Schiedsspruch von Wenigen wird durch die Tat des ganzen Volkes verworfen. Wir beurteilen und richten uns selbst. Unsere Generalklausel ist die Volksmacht.

Die Macht des Volkes ist die einzige und einheitliche Größe, nach der wir uns alle zu richten haben. Es kann gar nichts anderes geschehen, als was wir geschehen lassen. Verdienst und Verantwortung für unser Schicksal gebührt allein uns. Es gibt für uns nur das eine einheitliche Schicksal. Ein anderes erlauben wir keinem. Wer glaubt, für sich, nach privaten Maximen, nachträgliche Rechtfertigungen und Wertungen anbringen zu müssen, gar Kritik oder Urteil, der ist überflüssig. Ein Zeitvergeuder. Seine winzige Meinung wird vom überragenden Willen des Volkes ad absurdum geführt. Die vorgetäuschte, gedankenvolle, sympathisierende Überprüfung unseres Vormarsches, das Hin und Her von Widerruf und Korrektur, dieser skeptizistisch-ironische Komplott lähmender Schwächlinge, die es immer gibt, wird von dem universalen Ausmaß des Selbstschöpfungsprozesses der Massen zu Nichts zersetzt.

Alter Held über Fabel
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Die historische Mission strebt das vollkommene Glück Aller an. Die historische Mission wird das Glück wahr, unveräußerlich und unabänderlich machen. Die historische Mission ist der gigantische Versuch, alles das richtig zu machen, was wir bisher falsch gemacht haben. Die historische Mission wird uns Einheit und Frieden finden lassen. Die historische Mission wird uns die Unschuld zurückgeben. Die historische Mission wird uns Verhältnisse bringen, deren wir uns nicht mehr zu schämen brauchen.

Wir werden Wonne und Lust in einfacher, kindhafter Weise verspüren. Und die Geschichte selbst wird so jungfräulich sein und das Glück in ihrem Schoß für alle offen bereithalten. Die historische Mission wird der ganzen Menschheit die Belohnung bringen. Die historische Mission bedeutet tiefe Befriedigung, ewige Jugend, Kraft, Schönheit und unauslöschlichen Ruhm. Das alles mag wie ein Märchen klingen, eine Sage, ein Gerücht, eine Fabel. Ich gestehe, daß es sich fast nicht gehört, darüber zu reden. Aber im Inneren, wo wir alle Kinder sind, hören wir gern dieses Märchen. Denn dieses Märchen heißt die Wahrheit. Und weil wir so fest daran glauben, ist es auch wahr. Und wir verraten es niemandem. Aber es ist für uns wie eine Mutter oder eine Geliebte oder Schwester, die uns bewahrt durch unseren Glauben. Es ist wie ein Jungbrunnen, der uns ewige Jugend gibt und Entschädigung für alle Strapazen des Kampfes. Rein gewinnen wir daraus zurück, was wir an Reinheit im Kampf verloren. Ja, das unsterbliche Weibliche in uns gibt uns Unsterblichkeit. Im Weibe sind wir ewig. Es gibt nichts Makelloseres als das Weibliche. Und nichts Vollkommeneres als das Glück. (Er ist ergriffen.)

Freya über Fabel
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Alles Wirkliche ist weiblich. Am weiblichsten ist das Wirkliche im Schoß. Der Schoß ist weiblicher Mittelpunkt der Welt. Und das Kind ist der Gott dieses Schoßes.

Was aber ist das Geheimnis? Was ist das Jungfräuliche? Wird man damit geboren? Und verliert man es dann? Oder erwirbt man es im Lauf des Lebens? Und verliert es nie? Wenn man es einmal erworben hat.

Sicher ist nur eines. Sie ist das Gegenteil von mir. Frau und Jungfrau in einem kann man nicht sein.

Jungfräulichkeit ist der größte Egoismus, den ich kenne. Ihr Schoß hat nur sich. Ihr Geist ist der Geist ihres Schoßes. Ihr Verstand ist ihr Schoß. Sie ist fraglos. Und sie bejaht.

Ihr Schoß kennt nur seine Wirklichkeit. Ihr Schoß ist der Staat, in dem sie lebt. Ihr Schoß ist schöpferisch und rein. Ihr Schoß ist ihr Sinn. In ihrem Schoß erschafft sie das Glück. In ihrem Schoß lernt die Menschheit, was Glück ist. Ihr Schoß braucht keine Lust. Ihr Schoß ist die Lustbarkeit des Glücks. Ihr Schoß selbst ist die eigentliche Jungfrau. Er ist die Wahrheit hinter ihren Träumen. Er ist der Leib ihrer Ahnungen. Sie selbst ist das Kind, von dem ihr Schoß träumt. Der Schoß der Menschheit heißt Geschichte. Die Menschheit ist das Kind zwischen den Beinen der Welt.


Arctur über Fabel ►
Arctur über Fabel
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Wir sind die Einzigen, die in der Lage sind, die Bedingungen zu schaffen, unter denen sie ungestört sie selbst sein kann.

Und wir sind die Einzigen, die wirklich und wahrhaftig ermessen und beurteilen können, was das heißt.

Und sie wird nicht umhin können, uns zu bestätigen, daß wir es sind, die sie das sein lassen, was sie ist.

Vielleicht begreift sie das heute und auf Anhieb selbst noch gar nicht in vollem Ausmaß. Aber eines Tages wird sie es begreifen. Wir lassen ihr Zeit zu sich selbst. Wir sind nicht nur tapfer und höflich, wenn es sein muß. Wir sind auch mächtig genug, es uns leisten zu können und es uns abverlangen zu lassen.

Aber sie wird eines Tages, wenn sie ganz sie selbst geworden ist, auch begreifen, daß es für sie nur Eines geben kann. Und das sind wir. Und wir bin ich. Und dann wird ihr Brautschmuck sein, daß sie uns krönt. Wir werden ihre Empfängnis sein. Denn sie ist das Ziel unseres Begehrens. Und sie wird verstehen, daß ihre Unschuld und unsere Macht Einunddasselbe sind. Denn das Geheimnis des Ewigweiblichen in ihr ist ja der Mann. Und der Mann bin ich. Ich bin, was sie ist. Ich verkörpere ihr Ideal.

Und die Reinheit ihres Glücks, die Tugend ihres Geschlechts erfüllen sich, strahlend festlich, in der Duldung des Verzichtes. Dann werden wir die letzte Eitelkeit unserer Macht überwunden haben. Wir werden die zu sich selbst gekommene Geschichte als das spezifisch Weibliche mit uns vereint haben. Und wir werden endlich unbefleckt sein. Welch andere Frucht kann Geschichte empfangen als uns, die unbefleckte Macht.

Arctur über Mondkönig
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Die Höhe unserer Kultur zeigt sich in ihrer abschreckenden Wirkung auf alles, was nicht zu ihr gehört. Und der Wert unserer Kultur erweist sich in der bewußten Begrenzung auf ihre ureigensten inneren Werte.

Kunst und Kultur sollen nicht nur einfach unser Leben verschönern. Sie haben die wesentliche Aufgabe, die Schönheit unseres Lebens noch schöner darzustellen. Schönheit ist für uns kein sinnentleerter Begriff. Sondern Schönheit ist Waffe. Und zwar eine besondere Waffe. Es ist die Waffe unserer Lebensfreude. Indem wir zeigen, wie schön unser Leben ist, besser noch, indem wir zeigen, wie noch schöner es sein soll, wird unser Kampf zum Schönheitswettbewerb. Mit Begeisterung und Genuß, vergnüglich und kraftvoll, darzustellen, wie jeder immer mehr zu dem befähigt wird, was er darf.

Ja, geradezu spielerisch und unter Mitwirkung aller, offen und stolz die wundervolle Einheit aller unserer Beziehungen darzustellen.

Künstlerisch überzeugend und erholsam unterhaltend, Werke hervorzubringen, die in leichter, heiterer Weise zeigen, wie richtig alles ist, was wir tun. Unsere Kunst und unsere Kultur sind das zentrale Medium, in welchem zu ständigem Ansporn sich Höhepunkt an Höhepunkt reiht und unser Leben in seiner unablässigen, vielfältigen Vollkommenheit sich erst wahrhaft in sich selbst spiegelt. Unsere Kultur ist das Medium, in dem die Masse selbst zum Kunstwerk sich bildet und gestaltet. Hier entwirft das Volk sein unverwechselbares Selbstporträt, begeistert sich an seinem Anblick, berauscht sich an seiner Vortrefflichkeit. Unser Leben selbst wird so zu einem einzigen gemeinsamen Kunststück. Denn welches größere Kunststück könnte es geben, außer uns selbst. (Schweigt entrückt.)

Freya über Mondkönig
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Verstaatlichte Wirklichkeit und Kunst schließen einander aus. Kunst hätte die Wirklichkeit zu sein, hindurchgegangen durch das menschliche Bewußtsein. Das Ergebnis wäre die Darstellung und Entlarvung der Verstaatlichung. Und so der Beginn ihrer Überwindung.

Das ist verboten. Stattdessen gibt es einen Ersatz. Der garantiert, daß die verstaatlichte Wirklichkeit nur an sich existiert. Und nicht in einem Bewußtsein, außerhalb ihrer selbst.

Es ist dies die vielleicht bedeutsamste Erfindung der verstaatlichten Wirklichkeit. Eine Art Friedhof des Bewußtseins, eine Bewußtseinsbeseitigungseinrichtung. Diese Erfindung heißt Öffentlichkeit. Sie ist ein so genanntes Massenmedium, und die Einrichtung, die das Bewußtsein mit ideologischen Eigenschaften befrachtet. Stellvertretend für die Masse agieren in dem Massenmedium die Auftragskünstler. Sie versorgen, durch die subjektive Befriedigung ihrer Talente, auf mechanischem Weg das Bewußtsein mit Eigenschaften. Diese Form der Versorgung heißt Unterhaltung. Und diese Form der Unterhaltung heißt Show.

Show steht für die Selbstbefriedigung, die Selbstbespiegelung und Selbstdarstellung der verstaatlichten Wirklichkeit. Danach ist sie süchtig. Und auch das Medium ist danach süchtig. Und auch die Auftragskünstler sind danach süchtig. Denn die Öffentlichkeit ist ein selbstsüchtiges Medium. Indem es sich selbst als Wirklichkeit setzt, verstaatlicht es sich fortwährend.

Das ist auch sein Auftrag. Und der Auftrag der ebenso bezeichneten Künstler. Sie könnten auch Mediasten heißen.


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Alter Held über Mondkönig
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Öffentlichkeit außerhalb oder neben der historischen Mission gibt es nicht. Die historische Mission ist das Betätigungsfeld aller. Vor aller Augen. Den werktätigen Massen eröffnet die historische Mission Abwechslung und Ablenkung genug. Denn was der Sache dient, macht Spaß. Und was nicht der Sache dient, da hört der Spaß auf. Gleißnerischer Zerstreuung bedürfen wir nicht. Es gibt für den Menschen kein größeres Erlebnis als seine eigene historische Mission. Geschichte und Schicksal nicht nur zu spielen, sondern wirklich zu gestalten, welches grandiose Schauspiel. Welche Befriedigung. Es ist eine Lebensvorstellung, dargestellt von den wesentlichen, von Substanz und Erfahrung geprägten Triebkräften. Zwar nicht aus dem Verborgenen heraus wirkend. Aber doch so elementar und grundlegend, daß sie auf alle Effekthascherei und eitle Zurschaustellung verzichten kann.

Die wirklichen Helden unserer Mission sind sich, auch ohne lautsprecherische Anpreisung, ihres Wertes wohl bewußt. Ihre Kunst ist Kampf. Ihr Kampf ist Kampfeskunst. Sie wissen sehr genau, was man ihnen schuldig ist. Sie verstecken sich auch nicht. Doch ziehen sie allemal den stillen, sicheren Ruhm vor. Und sie verzeihen gern den substanzlosen, ärmlichen Spaßmachern, die sich mit wechselndem Beifall zufrieden geben müssen.

Auch wenn sie es, zugegebenermaßen, manchmal recht munter treiben. So das man meinen könnte, sie wären doch zu etwas Rechtem zu gebrauchen. Gingen sie doch nur zu einem ordentlichen Kämpfer in die Lehre.

Freya über Eros
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Vielleicht müßte ich ihn um Verzeihung bitten. Dafür, daß ich nie etwas für ihn werde tun können. Ich sollte ihn lieben. Aber mehr als dieser Gedanke kann nie denkbar sein zwischen uns.

Ich war nie jung genug, er nie alt genug für unsere Liebe. Und mein Geist liebt ihn anders, als seine Liebe mich denkt.

So unerwachsen zu bleiben! Sein Idealismus gleicht einer Sucht. Er gebraucht seine Ideale wie Drogen. Er ist hoffnungslos der Hoffnung verfallen. Es zieht ihn nach unten. In den Untergrund. In die von ihm selbst geschaffene Retorte seiner Heiligkeit. Das Vakuum seiner Utopie. Die Hermetik seiner Ideale. Sein Untergrund ist keine Alternative zur verstaatlichten Wirklichkeit, sondern deren idealisierte Künstlichkeit.

Er will den Anderen beweisen, daß er schuldlos ist. Um sich zu beweisen, wie sehr Schuld die Anderen daran haben. Er will verheizt werden.


Arctur über Eros ►
Arctur über Eros
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Unsere Welt ist die natürliche Umgebung des kollektiven Individuums oder Individualkollektivs. Jede Idealisierung über das real Existierende hinaus bedeutet eine Einschränkung der Macht des Volkes. Eine Enteignung seiner Volksmacht. Sie bedeutet eine Verminderung seiner Mehrheit. Sie stellt einen unnatürlichen Angriff auf seinen natürlichen Zustand dar. Auf seine Natürlichkeit selbst. Sie ist somit eine Perversion im Sinne einer Asozialität.

Daran ändert sich auch nichts, wenn man dafür das Wörtchen Idealismus benutzt. Denn was steckt dahinter? Die Behauptung, daß es zu unserer Art zu leben eine Alternative geben könnte! Eine ganz und gar unwirklich anmutende Vorstellung, bedenkt man, daß sie gleichzeitig Bestandteil unserer Welt sein soll. Nicht sein wollen wie wir. Aber gleichzeitig sein wollen, während wir auch sind. Nicht mit uns sein. Aber unter uns sein. So nicht! Wir haben doch nicht die Gegensätze vereinheitlicht, um anschließend uns in Gegensatz zu dieser Einheit bringen zu lassen. Soweit treiben wir die Nächstenliebe nicht.

Deshalb ist unsere Einstellung klar. Jede irgendwie künstlich geartete Haltung zur Naturgewachsenheit unseres Weltbildes führt unweigerlich in Untergründigkeit und Abseitigkeit. Jedes wie immer getarnte Beiseitestehen gefährdet nicht nur die Vertreter dieser absurden Haltung selbst, sondern das gemeinschaftliche Ganze. Denn nur dieses kann mehr als die Teile sein, die bereit sind, es zu bilden.

Und darum haben künstliche Ideale bei uns erst recht keinen Platz. Das einzige Ideal, das wir haben, ist das reale. Und was nicht real ist, ist irreal. In Irrealitäten aber begeben wir uns nicht. Mit ihnen haben wir aufgeräumt, ein für alle mal.

Alter Held über Eros
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Wenn es ein realistisches Ideal gibt, dann die historische Mission, die wir zu erfüllen haben. Dazu bedarf es eines realistischen Herangehens ebenso wie eines gesunden Idealismus. Jedes falsche Idealisieren schadet uns und verkennt unsere Sache. Zu unseren Idealen gibt es keine ideale Alternative. Nur Kranke, und nicht ganz Normale, bei denen es zu mehr nicht gereicht hat, spielen sich als selbsternannte Heilige auf. Diese führen mit ihrem kläglichen Idealismus unsere Gesellschaft in eine sektiererische Ecke. In eine gewollte Andersartigkeit. Eine Art Spielwiese der besseren Lösungen. Ein Schonplatz für Leute, die ihre eingebildete Verschiedenheit auch noch künstlich hochspielen. Und sich für die ideale Lösung halten. Dabei sind sie gar nicht so anders. Im Gegenteil. Sie werden nur mit der Tatsache, daß sie nicht anders als alle die Anderen sind, einfach nicht fertig. Ihre Unfähigkeit zur Fehlerlosigkeit stilisieren sie zur Tugend und Heilseigenschaft hoch. Entkleidet man sie dessen, sind sie erbärmlich alltäglich. Und allein. Und das Ideal ihrer Andersartigkeit ist in ein sehr fadenscheiniges Mäntelchen gehüllt. Sie wollen zwar außerhalb der Behausungen, aber doch innerhalb der behausten Gesellschaft leben. Was ihnen völlig abgeht, ist der Mut zur Selbstbeseitigung. Diese wäre die einzige Konsequenz aus einer tatsächlichen Andersartigkeit uns gegenüber. Sie könnte man akzeptieren.

Sie sind aber nicht anders, sondern unfertig. Ihr Zuviel an Heldenhaftigkeit, genauso wie ihr Zuwenig davon, braucht diesen Raum für Ausnahmen. Damit sie sich erhalten können in ihrer Unfertigkeit.

Wir aber machen keine Ausnahmen. Schon gar nicht für Leute, die zwar anders sein, aber nichts ändern wollen. Dieser Idealismus, der kein anderes Ziel hat, außer sich selbst, ist bloßer Selbstschutz vor der Wirklichkeit. Diese idealistisch angekränkelten Heiligen zerplatzen in der realen Welt des Materialismus wie Seifenblasen.

Freya über Mutter
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Dieses Müllweib des Weltalls. Natur! Einzige Tradition ihrer Evolution ist die Dummheit.

Kein Gedächtnis! Aber ständiger Fortschritt. Mit dem kalten Hinterteil über den warmen Ofen der Schöpfung. Versuchen und Irren. Versuchen und Irren. Sie versucht es. Ständiger Fortschritt. Und irrt sich. Kein Gedächtnis. Welches Alibi für die Dummheit. In Ewigkeit nichts erkennen.

Diese Haustiernatur. Die ihre eigene Entwicklung verfälscht. Ihr Gedächtnis tradiert permanent die eigene Geschichte. Jedes scheinbare Ergebnis hält sie für den jeweils krönenden und endgültig letzten Abschluß ihrer Scheinentwicklung. An alles und jedes passt sie sich an. Um einer Illusion von Sicherheit, Geborgenheit und Risikolosigkeit willen. Welcher Traum? Nichts zu wissen, damit ihr endlich nichts mehr passiert! Angesichts wirklicher Geschichtlichkeit nur als Dummheit zu bezeichnen.

Eine Dummheit allerdings, deren ständiger Fortschritt auf der Stelle, nicht nur durch die eigene Tradition, sondern durch den Staat garantiert ist. Denn was ist der Staat anderes als die permanente Verwirklichung dieser Dummheit.

Sicherheit ist die Dummheit, mit der die verstaatlichte Wirklichkeit ihre Berechtigung begründet, unhistorisch zu sein.

Variante

Geschichte ist kommentarlos. Geschichte kommentiert sich nicht selbst. Der historische Prozeß entzieht sich der Bewußtheit. Ein historisches Gedächtnis hieße Entwicklung.

Die verstaatlichte Wirklichkeit kennt keine Geschichte. Der Staat hat kein Gedächtnis. Die verstaatlichte Wirklichkeit kennt keine Evolution.

Das einzige Prinzip für eine Evolution in einer verstaatlichten Wirklichkeit wäre die Dummheit.

Dummheit ist kein historischer Vorgang. Dummheit ist gedächtnislos und gedankenlos. Dummheit ist bestenfalls eine Tradition.

Dummheit ist die einzige Tradition, die Sicherheit gibt. Sicherheit ist historisch die größte Dummheit. Es ist eine Dummheit, der man sich kommentarlos verweigern muß.

Sicherheit ist kein Begriff der Wirklichkeit. Sicherheit ist die Dummheit, mit der die verstaatlichte Wirklichkeit ihre historische Berechtigung begründen will.


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Jetzt erst kommt die wirkliche Zeit für Geschichte. Jetzt beginnt die eigentliche Geschichte der Menschheit.

Prolet sein, das heißt, sich selbst als Geschichte zu setzen. Prolet sein heißt, dem eigenen Gedächtnis zu diktieren. Was proleter Erinnerung nicht wert, verfällt dem Vergessen. Denn wir, der Staat, sind das beste historische Gedächtnis. Ja, der Staat ist das einzige wahre Organ alles Historischen.

Denn er erst gibt der Geschichte das erste Mal überhaupt einen Rahmen. Einen Raum und vorgezeichneten Zirkel, in dem sie sich sinnvoll ereignen kann. Außerhalb davon hat sie ihr Recht verloren. Geschichte findet nur noch dort statt, und so statt, wie wir es wollen.

Die große Fähigkeit des Volkes, seine Geschichte selbst zu machen, haben wir beim Wort genommen. Wir haben sie demokratisiert. Und zwar auf prolete Weise. Mit dem Ergebnis, daß das Volk nicht nur seine Geschichte macht. Sondern wir sagen ihm auch noch, welches seine Geschichte ist, die es zu machen hat. Damit es beim Geschichtemachen keine Fehler macht.

Aber nicht nur das. Die Geschichte wird auch noch aus ihm, dem Volk, gemacht. Mit ihm. Aus ihm. Für es. Das Volk ist sein eigenes historisches Material. Es geht historisch nur, was mit dem Volk geht. Zu mehr Geschichte, als das Volk fertig bringt, kann und wird es nicht mehr kommen.

Seine Geschichte macht das Volk aus sich selbst. Das Volk drängt jeden anderen Vorgang, der ihm fremd ist, aus seiner Geschichte heraus. Letztlich ist so das Volk selbst sein eigenes Gedächtnis. Und damit ist das Vergessen besiegt. Das aber ist doch das Nonplusultra allen geschichtlichen Treibens. Wir brauchen keine natürliche, sondern eine historische Natur. Und darum historisieren wir auf diese Art alles. Wir vergeschichtlichen es. So daß jedes natürliche historische Geschehen zu unserer künstlichen Naturgeschichte wird. So haben wir schließlich eine neue Geschichtsnatur. Und nur so können wir wahrhaft sicher sein vor der Geschichte, die wir selber machen.

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Die historische Mission zu erfüllen, das bedeutet auch das Ende der Unsicherheit. Schluß mit der Angst. Weg mit der Verzweiflung. Stattdessen bietet uns die Geschichte Schutz, Schirm und Geborgenheit.

Wir schaffen Heimat. Unser Vermächtnis heißt Vaterland. Wir begründen Herkunft und Abstammung endloser Heldengeschlechter.

Kontinuität wird gewährleistet. Einmalige ideale Möglichkeiten der Fortpflanzung für alles, was dann besteht.

Wir werden Traditionen schaffen, haltbar und dauerhaft, die sich kinderleicht nachvollziehen lassen. Unser Gedächtnis und unsere Erinnerung werden sich entwickeln aus der Verlässlichkeit ihrer eigenen Angaben. Wir schaffen unser eigenes, unvergeßliches Andenken an uns selbst.

Niemand wird mehr um das Überleben kämpfen müssen. Niemandem wird auch nur mehr irgendetwas passieren, was er nicht schon kennt. Es wird alles gut werden. Und noch besser sein.

Aber es soll auch in unserem Kampf nur das Beste und Anständige übrig bleiben. Das Starke und Reine. Faulenzer und Drückeberger wollen wir genauso wenig erhalten wie Unentschiedene, Kraftlose und Leute, die nicht klipp und klar auf unserer Seite stehen. Das Herumprobieren können wir uns nicht leisten. Experimente im Kampf sind tödlich. Debatten während der Schlacht kosten alle das Leben.

Die historische Mission zu erfüllen ist Arbeit. Und wer nicht arbeiten will oder nicht arbeiten kann, der hat bei uns nichts zu suchen. Der soll sich zum alten Eisen werfen lassen.

Die historische Mission zu erfüllen heißt, den großen und wohlverdienten Feierabend der Menschheit vorzubereiten. Aber erst, wenn die wahre Natur wieder natürlich geworden sein wird, können wir alle die Hände in den Schoß legen und von der Arbeit ausruhen.

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Historische Mission? Das heißt konkret, die Erschaffung einer neuen Welt! Das muß erfaßbar und erfahrbar sein. Mit Herz und Hirn und Hand. In Wort und Bild und Ton. Unsere Menschen wollen wissen, wofür sie leben und arbeiten und kämpfen. Die Besten unter ihnen und die täglich vollbrachten Meisterleistungen verkünden jedem, wozu wir fähig sind.

Unsere Helden sind unser bestes Argument. Von ihnen lernend, ihnen Fragen stellend, erwerben wir uns alle das Rüstzeug unseres Kampfes. Die historische Mission ist eine so unglaubliche Menschheitserrungenschaft, daß manchem Ahnungslosen wie Lüge vorkommen muß, was wir darüber sagen. Wer aber weiß, wovon wir reden, weiß auch, daß keine Übertreibung das Ausmaß unserer historischen Mission je ganz erfaßte. Denn das Geheimnis ihrer Größe ist ihre Wahrheit. Diese verbreitend, beseitigen wir noch beim letzten Kämpfer innerliche Vorbehalte und Ungläubigkeiten.

Natürlich wird nicht Alles gleichzeitig von Allen verstanden. Besonders die Grundsätze sind immer wieder in das Bewußtsein zu rücken. Es geht um das Verständnis der Prinzipien.

Aus ihnen schöpfen wir mitreißende Kraft und erfrischende Begeisterung. Es sind die erhabenen Werte, an denen wir uns immer wieder stählen und aufrichten. Unablässige Überzeugungsarbeit bewahrt uns und unsere Sache vor Entstellungen und Fälschungen. Wir kämpfen um Richtigkeit und Unfehlbarkeit, auch mit uns selbst. Denn was wir nicht verstehen, daran beginnen wir bald zu zweifeln. Mangelnde Kenntnis führt zur Unwahrheit. Fehlendes Wissen verschleiert Unzulänglichkeit. Fehler zersetzen unsere Sache. Wir müssen in ständiger Besinnung auf unsere Wahrheit einwirken.

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So groß unser Vorhaben einer universalen Vereinheitlichung der Welt ist, so groß sind einerseits die Lügen und Schmähungen und Entstellungen unserer Gegner darüber; und andererseits muß das erforderliche Wissen und Selbstbewußtsein unserer Massen diesem enormen Plan entsprechen.

Jeder Einzelne muß umfassend vertraut sein mit allen maßgeblichen Fragestellungen. Jeder muß allseitig gebildet sein, um über die Grundfragen dessen, was uns bewegt, informiert sein zu können. Klarheit in den Köpfen ist die unabdingbare Erfordernis für bewußtes Handeln. Und das erfolgreichste Gegenmittel gegen alle Unwahrheiten und Verlogenheiten über unsere Sache. Nur der tiefe Sinn unseres Kampfes allein kann alle Herzen und Hirne mehrheitlich einen.

Darum muß jeden Augenblick und jede Sekunde unablässig jede Lüge entlarvt werden. Und die Wahrheit verbreitet werden. Und zwar unsere Wahrheit. Eine andere gibt es nicht. Und die Wahrheit wird in dem Maße wachsen, in dem wir sie produzieren.

Es kann keine Information geben, die nicht die volle und ganze Wahrheit enthält. Es kann keine Kommunikation außerhalb dieser unserer Wahrheit stattfinden. Der verlogene Jahrmarkt der Ansichten und Meinungen, der sich mit dem Begriff der Öffentlichkeit tarnt, wird von uns zerschlagen.

Unsere Wahrheit ist unteilbar. Und nur in und mit ihr können wir Sinn und Zweck unseres Zieles erkennen.

So einheitlich und geschlossen und unteilbar wie unsere Wahrheit ist das Gesamtsystem unserer Vorstellungen und Grundsätze, auf welchem sie beruht. Es ist das einheitliche, unwiderlegliche Modell unserer Weltanschauung. Wer sich außerhalb unserer Ideologie stellt, stellt sich naturnotwendig und gesetzmäßig außerhalb jeder, den wahren Zielen der Menschheit dienenden Erkenntnis.

Unsere Ideologie ist die einzige Gewähr dafür, daß den Massen auch die Wahrheiten bewußt werden, die sie noch gar nicht erkannt haben. Dadurch ist es möglich, von einer Sache schon vorher zu sagen, ob sie wahr oder eine Lüge sein wird. Unsere Weltanschauung ermöglicht uns, uns unsere eigene Wahrheit herzustellen. Unabhängig davon, ob sie es ist, oder nicht. Die demokrate Abschaffung der Lüge ist die Großtat der proleten Ideologie. Das muß allen klar sein.

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Da es der Lüge nicht genügt, wenn man sie einmal glaubt. Weil sie vielmehr will, daß man sie immer glaubt. Und das so lange, bis man meint, ihr Geheimnis entschlüsselt zu haben, welches sie „Wahrheit“ nennt. Darum ist die Lüge der einziger Kommentar, der zur verstaatlichten Wirklichkeit erlaubt ist.

Da es in der verstaatlichten Wirklichkeit keine Kommunikation gibt. Sondern nur das unaufhörliche Kommentieren der zum offenen Geheimnis erstarrten „ewigen Wahrheit“. Darum kennt jeder die Wahrheit. Aber keiner darf sie aussprechen. Da es in der verstaatlichten Wirklichkeit keine Informationen gibt, sondern nur verstaatlichte Lügen. Darum gibt es diese Sinnhüter des Unsinns, diese pausenlos an sich selbst vorbei ratenden Rätselsucher der Sinnlosigkeit. Statt zu schweigen, redend. Statt Rätsel zu sein, ratend. Sie irren in der Geheimnislosigkeit des offen am Tag liegenden Schwindels umher. Und sie betteln, daß man ihnen noch Fragen stelle und Rätsel aufgebe, womit sie uns ihre „Wahrheit“ beweisen könnten.

Dabei sind ihnen die Lösungen bekannt, aber die dazu passenden Rätsel entfallen. Sie suchen händeringend nach Fragen, auf die sie eine Antwort haben. Denn sie haben nur eine Antwort. Auf alle Fragen.


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In jedem Kampf gibt es Dinge, die schmerzlich sind. Das Schmerzlichste sind Opfer, die wir uns selbst bereiten.

Die historische Mission vollendet niemand ohne Opfer. Aber ein Verlust ist nur durch die Aufgabe gerechtfertigt. Nur unsere Arbeit darf uns vernichten.

Disziplin ist unsere Stärke. Wir selbst sind die Instanz revolutionärer Wachsamkeit und Disziplin. Zügellosigkeit und Unkontrolliertheit sind Schwächen, die zur Stärke werden, wenn wir sie beherrschen lernen.

Wir sind am härtesten gegenüber uns selbst. Jedes Opfer muß schöpferisch sein. Außerordentliche Maßnahmen gegenüber uns selbst sind in bestimmten Phasen des Kampfes nicht zu umgehen. Wir geben uns selbst die Ordnung, die verhindert, daß wir mit uns selbst Mißbrauch treiben. Unsere historische Mission ist ein Prozess, und auch die opferreichste Periode ist kein Zustand von Dauer. Die wahre Pflichttreue erweist sich bei den unangenehmen Teilen unserer Aufgabe. Wir verkennen nicht die Gefahr, daß die damit Beauftragten in sich möglicherweise gerade die Eigenschaften entwickeln müssen, die sie bei uns Anderen bekämpfen sollen. Aber wir dürfen nie vergessen, daß besonders diese Kämpfer auf der richtigen Seite stehen.

Manchem von uns, der über das Ziel hinausschießen will und dem Zügel angelegt werden müssen, sei gesagt, daß dies im Interesse der Reinheit und Sauberkeit des Ganzen und somit in seinem eigenen Interesse geschieht. Daran sollte nie gezweifelt werden.

Auch diejenigen, die die weniger saubere Arbeit machen müssen, sind unsere Kampfgenossen. Niemand sollte sich hinreißen lassen, diesen Teil der Arbeit als unehrenhaft zu bestreiten.

Aber je besser wir kämpfen, umso weniger wird diese Seite des Kampfes Bedeutung haben.

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Was ist die Utopie des Geistes, wenn nicht die Freiheit. Freiheitsbeseitigung also bedeutet nicht nur totale Vermaterialisierung. Nicht nur Zernichtung alles Geistigen. Es ist die Abtötung der Utopie selbst.

Nicht einmal ein Nirgendwo dann noch für sie! Für derartige Leute ist ja die Verstaatlichung der Wirklichkeit nur der erste Schritt. Auf die Verstaatlichung, ich könnte auch Vermachtung sagen, folgt die Vernichtung der Wirklichkeit. Die Tötung der Wirklichkeit. Die Ermordung der Realität. Die Liquidierung des Daseins.

Es scheint, als wären diejenigen, die nicht fähig sind, sich zu befreien, besessen davon, die Welt zu beseitigen, um endlich von ihr loszukommen.

Dieser Beseitigungstrieb ist ein pervertierter Befreiungstrieb. Aber sowenig man dem Besessenen die Freiheit seiner Triebe gestatten kann, sowenig gibt kommentarlose Verweigerung ihm nach.

Wenn es irgendwo eine kommentarlose Verweigerung gibt, dann ist es meine diesen Leuten gegenüber. Denn sie und mich zugleic kann es nicht geben. Wo es diese gibt, gibt es mich nur, indem es mich nicht gibt.

Kommentarlose Verweigerung ist eine Form von Freiheit, die noch dem besessensten Trieb nach Beseitigung standhält.

Diese Triebtäter sind der Inbegriff dessen, wovon ich das Gegenteil bin. Sie kennen mich nicht. Aber ich kenne sie.

Gegenüber denen, die nicht nach ihrer Macht greifen, weil sie im Besitz einer ganz anderen Macht sind, sind sie machtlos.


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Das Prolete findet sein Maß im Genuß der befriedeten Mehrheit. Das Bürokrate findet seine Besessenheit im Ausmaß der zu beseitigenden Freiheit. Das Bürokrate ist im Grunde kalt, leidenschaftslos, unsinnlich, wie ohne Leib, temperatur- und temperamentlos. Dieses Bürokrate möchte das Wirkliche als furchtbares Keines statt fruchtbares Eines. Sein tausendjähriges Reich, dieses Hirngespinst bürokrater Romantik, soll das pure Nichts sein. Und das Nichts Schicksal und Erfülltheit der Misere.

Der Tod formt das Leben, lautet die bürokrate Maxime. Das Bürokrate will eine Welt, in der die Dinge nur noch so sind, wie sie sind. Alle Verfälschungen und Entstellungen und Verzerrungen, wie Liebe oder Phantasie, die insgesamt erst Wirklichkeit sein lassen, sollen ausgerottet sein. Das Bürokrate will eine Wirklichkeit an sich, ohne den Menschen.

Das Bürokrate will die Dinge nur so, wie sie sind, wenn die Menschen nicht sind. Es will eine einzige Form der Vollkommenheit für alles. Das Bürokrate ist eine Mystik des Materiellen. Eine Weise dinglicher Besessenheit. Es ist der Trieb, das Sein vom Bewußtsein zu befreien. Die Welt zu entleeren, das ist sein ehrgeiziger Wahn. Darum wäre es Wahnsinn, würden wir das Bürokrate allein die Welt regieren lassen. Aber gezügelt durch das Prolete hat das Bürokrate seinen guten Platz. Das Bürokrate ist die im Proleten dialektisch aufgehobene Negation. Ein bürokrater Proletarismus ist ein Unding. Ein proletarischer Bürokratismus ist eine Notwendigkeit.

Natürlich ist die Gefahr der Verselbständigung vorhanden. Aber unter den von uns verwirklichten Bedingungen ist das Bürokrate nicht an sich schlecht. Wie der Tod zum Leben gehört.

Arctur über Schwester Eins
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Es kann für uns nur eine revolutionäre Veränderung geben. Das ist die vom Traum zur Wirklichkeit. Von der Vision zur Realität.

Insofern ist die permanente Veränderung des Revolutionären selbst ein Wesenszug unserer Gesellschaft. Ja, man kann sagen, sein vorherrschender Wesenszug. Sozusagen seine revolutionärste Eigenschaft.

Gerade darum nimmt unsere revolutionäre Vergangenheit einen so hervorragenden Platz ein. Wir bejahen sie mit allen Fehlern als notwendig und als niemals vorüber. Wir wollen und können unsere Vergangenheit, unsere revolutionäre Herkunft nicht vergessen. Und auch nicht unsere Erinnerung daran. Auch sie ändert sich ständig mit uns. Entsprechend den Erfordernissen. Das heißt, die Art und Weise unseres Erinnerns selbst ist revolutionär.

Wir erhalten unsere Vergangenheit gerade dadurch lebendig, daß sie niemals vergeht, sondern so lebendig ist, wie wir selbst, und sich ständig ändert, mit uns. Insofern ist uns unsere Vergangenheit ständige revolutionäre Verpflichtung. Beflügelnde Inspiration und Keimzelle unserer Vitalität. Die ewige Erneuerung unserer ewigen Jugend.

Das Maßlose, Ausschweifende, Unproportionale, Hungrige übersehen wir dabei nicht. Aber wir sehen es im Zusammenhang mit der erfindungsreichen, von unserer Sache glühend durchdrungenen Machtfrische unserer Herkunft. Werden wir auch älter, dieses bleibt ewig jung in uns, mit uns und durch uns. Unsere Vergangenheit ist das Avantgardistische an uns. Und deshalb unvergänglich. In diesem revolutionären Sinn können wir mit Fug und Recht sagen, es wird nie mehr anders sein als früher.

Alter Held über Schwester Eins
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Unsere historische Mission ist uns Herzenssache. Wir erleben sie in Fleisch und Blut. Sie ist unser Schicksal. Wer sie für einen Routineauftrag hält, den man möglichst reibungslos und ohne Schwierigkeiten erfüllt, hat ihr wahres Wesen nicht verstanden.

Vor allem aber geht es darum, die historische Mission auch zu erfüllen. Wer den Sieg aus den Augen verliert, weil ihn die Methoden und Techniken unseres Kampfes mehr interessieren als die Erfüllung der Aufgabe, der ist ein Formalist. Uns interessiert nicht irgendeine revolutionäre Veränderung in ewiger Permanenz, sondern der Sieg unserer Sache. Uns treibt nicht irgendein ständig zu verfeinerndes Arsenal von Tricks an, sondern unser Glaube an unsere Pflicht. Unsere Wege und Methoden des Kämpfens sind so alt wie unser Auftrag. Und sie haben sich bewährt. Wer glaubt, es prinzipiell besser zu wissen, ist entweder in seine Prinzipien verliebt, oder er macht die falsche Politik.

Die historische Mission ist die Revolution, nach deren Erfüllung es nichts mehr zu verändern gibt. Wer glaubt, klüger zu sein als die historische Mission, der ist größenwahnsinnig. Seine revolutionäre Haltung ist in Wirklichkeit Prinzipienlosigkeit und Grundsatzlosigkeit. Jene Revolutionäre, die glauben, sie müßten auch noch die Revolution ändern, denen sagen wir, daß dies für unsere historische Mission die falsche Methode ist.

Der Revisionismus ist ein hegemonialer Formalismus.

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Eure Revolution ist nichts anderes als die Herbeiführung eurer Hegemonie. Die Anderen zu „den Anderen“ machen - nur dies wollen Revolutionen. Revolutionen wollen alles andere, nur nicht sich ändern.

Ändert die Revolutionen und ihr werdet den Wahnsinn geändert haben.

Eure Revolution verweigert jede Evolution. Es gibt nur zwei wirkliche Veränderungen. Eine ist die Bedingungsänderung unserer Existenz. Also von Leben zu Tod. Die andere ist die der Zeit in sich selbst. Also Zukunft, Gegenwart, Vergangenheit. Aber das sind zwei Seiten einer Medaille. Die Zukunft verweigert jeden Kommentar. Die Vergangenheit kommentiert höchstens ihre Verweigerung. Alle wirklichen Veränderungen sind kommentarlos. Euer Größenwahn besteht darin, mit Macht etwas ändern zu wollen, statt an der Macht etwas zu ändern. Möglichst wenige, möglichst nur ihr, sollen möglichst lange, möglichst immer alle Macht haben.

Aber nicht wer, sondern welche Macht man hat, ist wesentlich. Die Machthaber ändern die Macht nicht, sondern sie werden von ihr geändert. Dies ist die ganze Machtwirtschaft, welche die Politik betreibt.

Politik ist das Märchen vom „Ändern“. Das Politische produziert Vergänglichkeit, die sich Veränderung nennt. Politik sucht ihre eigene Vergangenheit ständig zu ändern, und die Ohnmacht des Vergangenen ist ihr noch Politikum. In Wahrheit ist die Politik gegenüber der Zeit ohnmächtig. Die verstaatlichte Wirklichkeit kennt keine Zeit. Verstaatlichte Wirklichkeit heißt enteignete Revolution, und das bedeutet veränderungslose Ohnmacht. Der einzigen Schatten, den die verstaatlichte Wirklichkeit wirft und für ihre Vergangenheit hält, ist ihr politisches Leitbild.

Diese Leitbilder sind die Phantome der Macht. Es sind Vorbilder in den Hinterköpfen der Massen. Es sind Karikaturen auf das Gedächtnis. Es sind Leithammel, die ihre Herden vor sich hertreiben. Es sind die Größenwahnsinnigen, die ihre scheinbare Existenz lediglich ihren eigenen haarsträubenden Behauptungen verdanken.

Die Veränderungen, die sie versprachen, waren in Wahrheit nur die Fälschungen ihrer Behauptungen.


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Wir kennen keinen Unterschied von Theorie und Praxis. Wenn wir das überhaupt trennen, dann nur unter der Voraussetzung, daß wir bestimmen, was Theorie und was Praxis ist.

Denn für uns ist das eine Einheit. Und nicht, was aus dem Verhältnis von Theorie und Praxis herauskommt, bestimmt unseren Standpunkt. Sondern unser Standpunkt bestimmt das Verhältnis von Theorie und Praxis. Unser Standpunkt ist aber ein für allemal klar. Er heißt proleter Standpunkt. Und deshalb ist auch das Verhältnis von Theorie und Praxis ein für allemal festgelegt und klar. Wir haben weder vor der Theorie, noch vor der Praxis Angst. Aber Theorie und Praxis haben vor uns und unserem klaren Standpunkt Angst. Theorie und Praxis sind in ihrer Einheit demokrate Volkseigenschaften. Und im Grunde geht es ja gerade um die Überwindung einer in Theorie und Praxis geteilten Welt. Ja, es geht im Grunde um die Überwindung des Bewußtseins überhaupt. Denn was wir brauchen, ist eine Art bewußter Bewußtlosigkeit. Weisheit oder Wahrheit sind ja keine subjektiven Begriffe, die das Befinden eines Einzelnen definieren. Es sind kollektive Eigenschaften (Adjektivitäten) des Staates und als objektive Umstände der Willkür des Einzelnen entzogen. Darum sind Wahrheit und Weisheit von uns prinzipiell demokratisiert worden. Was ist alle Macht der alten Wahrheiten gegen die eine Wahrheit und die eine Weisheit der neuen Macht. Wir brauchen darum keine Philosophie. Was wir begründen und brauchen, ist eine Philokratie. Das ist die Liebe zur Macht als der einzigen und höchsten, und das heißt, der proleten Form der Wahrheit und Weisheit.

Freya über Sophie
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Was sind schon Philosophen? Philosophen sind Leute, die die Welt in Theorie und Praxis aufgeteilt haben, aus Angst vor dem, was beide zusammenhält. Das aber ist die Wirklichkeit! Und die Wirklichkeit? Was ist das? Woraus besteht sie? Sie besteht aus der Gewalt! Wirklichkeit ist eine Gewalt, die Theorie und Praxis zusammenhält. Und das kann nur die Gewalt des Geistes sein. Oder die Gewalt der Macht.

Die armen Philosophen aber können sich weder für die eine noch für die andere Art der Gewalt entscheiden. Angst haben sie vor beiden. Was also tun sie? Sie versuchen, mit je einem Bein auf je einer dieser beiden Gewalten zu balancieren. Und dieser Schwebezustand ist ihr Standpunkt. Ihren Standpunkt nennen sie Haltung. Ihre Haltung nennen sie Parteilichkeit. Ihre Parteilichkeit nennen sie Wahrheit.

Diese Wahrheit aber ist in Wirklichkeit so geistlos wie ihre Theorien und so machtlos wie ihre Praktiken. Weshalb sie ihre Wahrheit Weisheit genannt haben und sich selbst Freunde oder Liebhaber der Weisheit.

Ihre Liebe zu ihrer Weisheit ist in Wirklichkeit Angst vor der Wahrheit. Ihre ganze Weisheit besteht darin, wie sie dieser Wahrheit entgehen können. Denn sie sind nicht weise und lieben nur sich.

Und deshalb brauchen sie auch den Staat. Der Staat ist ihr Verhältnis von Theorie und Praxis. Wo sie ständig mit theoretischer Geistlosigkeit die Praxis und mit praktischer Machtlosigkeit die Theorie bescheißen können.

Diesen Beschiß nennen sie Bewußtsein. Indem sie ihr Bewußtsein im Zustand der Angst vor Wirklichkeit und Wahrheit halten, bescheißen sie es, und damit sich selbst. Bewußtlose Bewußtheit oder bewußter Selbstbeschiß heißt Philosophie.


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Mut statt Angst. Kraft statt Zweifel. Glauben statt Denken. Gewissheit statt Besserwisserei. Danach habe ich mich immer gerichtet.

Theorie und Praxis interessieren mich nicht. Wenn überhaupt, besitze ich Praxis statt Theorie. Aber nicht im Kopf, sondern in den Armen.

Ich halte nichts vom Philosophieren. Und mir macht es nichts aus, was und ob die Philosophen etwas von mir halten. Eines ist sicher: Philosophen sind keine Helden. Das Philosophieren hat die Welt nicht weitergebracht. An unserer Aufgabe, der Erfüllung unserer historischen Mission, kann uns kein Philosoph vorbeiphilosophieren. Um diese Aufgabe aber erfüllen zu können, darf man nicht von Zweifeln geplagt sein. Man darf sein Leben nicht mit der Liebe zur Weisheit erschöpfen. Keiner weiß, was Weisheit ist. Man darf einfach nicht seine Zeit mit dem Suchen nach Beweisen vertun. Und wie blind an den wirklichen Heldentaten des Lebens vorbeistolpern. Und nur Beweise gelten lassen, die man sich selbst ausgeheckt hat.

Augen auf! Man muß das Leben packen, es festhalten. Und selbst wie ein Fels dastehen, das Leben festhaltend. Dem Leben selbst ein fester Halt, sage ich immer. Wer unsere historische Mission nicht aus den Augen verliert, kann keine Fehler machen. Und er braucht auch keine Angst zu haben. Und falls er glaubt, etwas falsch gemacht zu haben, so stimmt das ja nur theoretisch. Und dann wird eben diese Wasweißich-Theorie geändert. Und damit hat sich’s. Wir sind doch Praktiker! Später, wenn die historische Aufgabe erfüllt sein wird, kann man sich ja theoretisch und praktisch den Kopf zerbrechen. Da wird man sehen, daß wir, alles in allem, alles richtig gemacht haben.

Doch nicht jetzt, mitten in der Arbeit.

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Die Erfüllung unserer historischen Mission ist der sicherste Garant unserer Zukunft. Ja, sie ist die leuchtende Verwirklichung dieser Zukunft selbst. Wir werden keinerlei Mittel scheuen, dieses Ziel zu erreichen. Ein geradezu beispielloser Aufbau wird die Voraussetzungen dafür schaffen. Der Wohlstand aller wird ungeheuer sein.

Die historische Mission wird, wenn sie erfüllt ist, Bedingungen errichtet haben, unter denen sich die Ausbeutung aller materiellen Voraussetzungen selbst materialisiert. Das heißt, unsere Volkswirtschaft nimmt proportional zu unserem Bedarf zu. Das entfaltete, selbsttätige Wachstum des Überflusses wird erstmalig ermöglichen, daß wir uns aus den Fesseln und Notwendigkeiten ökonomischer Sachverhalte befreien können. Wir werden zu einer Form des Wirtschaftens gelangen, die uns gestatten wird, unsere Ökonomie auf eine höhere Ebene, in die Sphäre geistiger Prozesse zu verlegen. Wachstum also, in dem Masse wir wachsen. Aber wir dürfen nie außer acht lassen, daß die historische Mission mehr ist als eine ökonomische Aufgabe. Sie wird auch nicht verwirklicht, um anschließend lediglich ökonomischen Dingen nachzugehen. Vielmehr ist eines ihrer vornehmsten Anliegen die Befreiung von allen wirtschaftlichen Zwängen. Sie eröffnet den Weg von der materiellen Ausbeutung zur geistigen Aneignung. Sie ist unser größter und schönster Gewinn und Besitz.

Unsere Zukunft ist deshalb so großartig, weil wir unsere historische Mission gewissermaßen verwirtschaften. Indem wir sie ausnutzen, in allen ihren Möglichkeiten und immer zu unseren Gunsten, errichten wir sie erst eigentlich. Insofern sind unser Gedeihen und damit unsere Zukunft unbegrenzt.

Arctur über Schwester Drei
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Wem die Zukunft gehört, dem gehört die Welt. Der Besitz der Welt ohne den Besitz der Zukunft ist sinnlos.

Der einfache Besitz der Zukunft genügt dabei nicht. Es geht um den ständigen Zuwachs an Zukunft. Wir benötigen ein unermeßliches Wachstum an Zukunft, um die Verkleinerung und Schrumpfung der Welt wirksam verhindern zu können. Ohne diesen Zuwachs an Zukunft werden wir eines Tages vor einer Welt stehen, die verbraucht und nicht mehr vorhanden ist.

Deshalb muß die Zukunft dem Volk gehören. Deshalb müssen wir die Zukunft mehrheitlich zu einer Volkseigenschaft machen.

Es wird entweder eine erweiterte Reproduktion der Zukunft geben. Oder gar keine. Entweder es gelingt uns, unsere Möglichkeiten durch ihre Verwirklichung zu erweitern und in neue größere Möglichkeiten zu überführen, oder wir werden alles Wirkliche durch den Verschleiß an Möglichem entwerten und die Wirklichkeit auf Dauer verunmöglichen.

Wachstum der Zukunft und Aneignung der Welt verhalten sich proportional. Die Einheit ihrer Kontinuität und die Dialektik ihrer Diskontinuität, im Sinne einer planmäßigen, machtwirtschaftlichen Selbstausbeutung, sind der einzige Weg zur Demokratisierung des Fortschritts.

Die demokrate Umwandlung aller materiellen Bereiche in einen einheitlichen, volkseigenen Gewinn wird letztlich dazu führen, einen immer größeren Teil der Welt auf ein immer höheres Zukunftsniveau zu heben.

So wie wir heute leben, werden wir schon morgen arbeiten müssen.

Freya über Schwester Drei
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Das Schicksal alles Zukünftigen, profane Gegenwart zu werden, ohne den erträumten Zuwachs an Gewinn, Besitz und Wachstum eingelöst zu haben, beziehungsweise ihn dabei verbrauchend, veranlasst die Ökopsychen oder Ökomanen immer und immer wieder zu Wechselaufnahmen an die Zukunft.

Es wird immer mit dem Kommenden gewirtschaftet und das Künftige gesichert. In Wahrheit nur, um gegenwärtig über die Runden zu kommen.

Man spürt sehr deutlich bei allem menschlichen Geschäftemachen und materiellen Streben, wovon es getrieben wird; und wofür Besitzgier, Habsucht, Unersättlichkeit nur Metaphern sind.

Es ist die unermeßliche Angst vor dem, was kommt. Eine Zukunftsphobie. Ein futuristisches Syndrom. Eine existenzielle Fehlannahme, man könne in dem Nichts des Daseins, durch Handel und Geschäft, Besitz und Gewinn erreichen, daß man eine Sekunde vor der Zukunft sicher sei.

Die Zukunft sicher zu machen hieße ja, daß sie es bliebe, die Zeit also still stünde. Das hätte zur Folge die totale Verdinglichung aller Beziehungen. Das ist Kinderei. Wie überhaupt sich gegenseitig etwas wegzunehmen, zu neiden, kindisch ist.

Aber immer war klar, daß das, was sich im Materiellen abspielt, im Grunde nur ein lächerliches Abbild dessen ist, was sich im Geistigen inzwischen tut? Dabei hätten Begriffe wie Besitz oder Gewinn, wenn überhaupt, doch nur einen geistigen Sinn. Ich würde diese Händler in ihrem Tun nie hemmen. Es sei denn, sie wollten mit mir Geschäfte machen. Wenn ich in Bezug auf sie einen Ehrgeiz habe, dann den, ihnen zu erklären, wie viele verpasste Geschäfte es gibt, während man auf eines passt. Es ist kein Kunststück, aus allem ein Geschäft zu machen. Wo noch das schmutzigste Verbrechen, springt nur genug Geld dabei heraus, ein sauberes Geschäft heißt.


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